PFAS: Das Gift in unseren Böden
Autor: Ellen Mützel
Bad Kissingen, Montag, 21. November 2022
Lange hat die Bundeswehr Schaum zum Löschen genutzt, dessen Inhaltsstoffe sich dann als giftig herausgestellt haben. Wo sie nun Flächen sanieren muss.
Sie sind chemisch hergestellt, sie werden als "ewige Chemikalien" bezeichnet, sie schaden langfristig dem Körper: Die Rede ist von Per- und polyfluorierten Alkylverbindungen, besser bekannt unter ihrer Abkürzung PFAS. Auch im Landkreis Bad Kissingen sind die Stoffe sehr wahrscheinlich in den Böden.
Viele der Stoffe sind sehr bis extrem langlebig und verteilen sich in der Umwelt in kürzester Zeit über das Wasser. Einige PFAS reichern sich in verschiedenen Organismen bis hin zum Menschen an. Da es sich um neue Stoffe handelt, ist unser Wissen um ihre Wirkung bislang noch gering, heißt es vom Bundesumweltministerium.
Aber sie stehen im Verdacht, Krebs auszulösen, Leberschäden zu verursachen und die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen. Menschen nehmen PFAS vor allem über Lebensmittel auf.
Bundeswehr im Fokus
Seit längerem ist die Bundeswehr in Sachen PFAS im Fokus, da die Stoffe auch im von ihr verwendeten Löschschaum an Flugplätzen zum Einsatz kommen (siehe Infokasten). Derzeit laufen Untersuchungen an verschiedenen Standorten. Ausgeschieden sind die Rhön-Kaserne Neuwildflecken und der Truppenübungsplatz Wildflecken.
Verdachtsfälle hingegen gibt es am Truppenübungsplatz Hammelburg, an der Saaleck-Kaserne und Hammelburg und am ehemaligen US-Flugplatz Reiterswiesen.
So läuft die Prüfung der Böden ab
Ein Sprecher des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr erklärt, wie diese Untersuchungen ablaufen: Es werden drei Arbeitsphasen unterschieden. In Phase I würden Flächen erfasst und erstbewertet, für die es durch ihre Nutzung oder andere Hinweise einen Verdacht auf Kontaminationen gibt.
Bestätigt sich der Verdacht, startet Phase II a, die Orientierende Untersuchung. "Dabei wird der Kontaminationsverdacht mit angemessenem Aufwand überprüft. Bestätigt sich der Kontaminationsverdacht, erfolgt die die Phase II b", die Detailuntersuchung.