Ortskernbelebung funktioniert
Autor: Gabriele Sell
Burkardroth, Mittwoch, 17. Januar 2018
In der Marktgemeinderatssitzung Burkardroth freute sich Bürgermeister Bug, dass die Innerortsbelebung funktioniert.
Das "restriktive Vorgehen" in Sachen Baulandausweisung hat in der Gemeinde Burkardroth Früchte getragen. Das Konzept, die Innerorte wieder mit Leben zu erfüllen, war erfolgreich, sagte Bürgermeister Waldemar Bug in der vergangenen Marktgemeinderatssitzung. Bislang werden 45 Projekte gefördert, bei denen leer stehende Häuser entweder saniert oder abgerissen und neu gebaut wurden. Man habe dadurch quasi ein ganzes Baugebiet eingespart.
Nachfrage ist groß
Wo es keine Möglichkeiten gibt, wird Bauland ausgewiesen, hieß es. So erschließt die Gemeinde derzeit den zweiten Bauabschnitt des Baugebiets "Obere Dick" in Stangenroth. Für die zwölf neuen Parzellen herrscht sehr große Nachfrage. Damit Bauwilligen "nichts verbaut wird", werden jetzt entsprechende Regularien in die Verträge aufgenommen. Und zwar erfolgt die Auswahl zunächst nach Eingang des Bewerbungsschreibens. Unberücksichtigt bleiben Bewerber, die bereits "gut positioniert" sind. Das heißt, die bereits ein Haus oder baureifes Grundstück besitzen. Gleiches gilt, wenn die Eltern noch über ein baureifes Grundstück verfügen. Vorrangig zum Zuge kommen sollen Familien mit Kindern, Personen mit Behinderung und ehrenamtlich Engagierte.Wer kauft ist verpflichtet, innerhalb von drei Jahren ein Wohnhaus zu errichten, dieses selbst zu nutzen und unverzüglich den Hauptwohnsitz zu begründen. Weiter darf das Grundstück mit Gebäude nicht ohne die Zustimmung der Gemeinde innerhalb der ersten zehn Jahre verkauft werden.
Jedoch behält sich der Gemeinderat vor, in begründeten Ausnahmefällen abweichend von den Richtlinien zu entscheiden. Die konsequente Baubindungsfrist sollte auch bei den bereits veräußerten Grundstücken eingehalten werden, wurde von den Räten gefordert. Das heißt, Bauverlängerungen künftig rigoros ablehnen.
Energiecoaching
Der Markt Burkardroth ist eine von zehn Gemeinden in Unterfranken, die in den Genuss einer kostenlosen Initialberatung zur Umsetzung der Energiewende kommen. Das Energiecoaching, ein Förderprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, führt die Energieagentur Unterfranken e. V. durch. Günther Wanger von der Agentur stellte in der jüngsten Marktgemeinderatssitzung am Dienstag das Projekt und die Umsetzungsstrategie ausführlich vor. Er veranschaulichte unter anderem Energieverbräuche wie Wärme, Strom und Kraftstoff, wofür die Burkardrother alleine über 18 Millionen Euro ausgeben. Wanger zeigte auch regenerative Anteile und Möglichkeiten zur Ausschöpfung lokaler Potenziale auf. Nach Datensammlung und deren Auswertung sind sechs oder sieben Tage für Beratung, Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen. Darunter eine allianzübergreifende Hausmeisterschulung, ein Klimaschutzaktionstag in der Mittelschule und ein Aktionsstand der Agentur gemeinsam mit der Verbraucherzentrale beim Frühjahrsmarkt. Anvisiert wird auch ein Praxistag mit örtlichen Unternehmen und geprüft werden soll die Errichtung eines Wärmenetzes im Gewerbegebiet.