Oerlenbachs Euro-Biker Sieger der Landstraße
Autor: Stefan Geiger
Oerlenbach, Freitag, 12. August 2016
Oerlenbachs Euro-Biker radelten 413 Kilometer nach Luxemburg und kamen ohne Blessuren und gut gelaunt zurück.
Nach Brüssel und Straßburg wählten die Oerlenbacher "Euro-Biker" mit Luxemburg eine weitere europäische Zentrale als Ziel. Auch wenn bei der 10. Tour der Radsportler der Wind teilweise heftig ins Gesicht blies, meisterte die Gruppe die 413 Kilometer, mit 3946 Höhenmetern, problemlos. Zumal die Temperaturen perfekt waren, und die Schutzengel das hohe Tempo begleiteten. Denn ohne Zwischenfälle erreichten die Biker nach drei Tagen ihr Ziel, ehe sie per Bahn beziehungsweise per Begleitbus am Schlusstag die Heimreise antraten.
Angenehme Bedingungen
Acht Sportler und ein Begleitfahrzeug starteten am ersten Tag in Richtung Westen. Bei bewölktem Himmel und angenehm kühler Temperatur war lediglich der Gegenwind nicht auf ihrer Seite. Nach einer Pause in Lohr am Main ging es durch den hügeligen Spessart. Die Anstiege waren überschaubar, die Gruppe fuhr ein zügiges Tempo. Die zweite Pause erfolgte mitten in Babenhausen, mit deftiger Brotzeit und "Espresso To Go". Auf den letzten Kilometern zum ersten Etappenziel in Rüsselsheim überraschte ein kurzer, aber kräftiger Regenschauer. Nach kurzem Unterstellen setzten die Radler die Fahrt auf nassen Radwegen fort.
Routenplan geändert
Trotz der Höhenmeter im Spessart, teilweise stark befahrener Bundesstraßen und der Regenfahrt ohne Windschatten, wurde bis Rüsselsheim nach sechseinhalb Stunden Fahrzeit ein Schnitt über 25 Kilometern pro Stunde für die 161 Kilometer, mit 1248 Höhenmetern, erzielt.Am zweiten Tag wartete bei bedecktem Himmel zunächst ein Flachstück über 50 Kilometer nach Bingen, ehe es in den Hunsrück ging. In Argenthal bei Simmern erreichten die Biker mit 600 Meter Höhe den Gipfel-Punkt der Tour. Im malerischen Örtchen Kirchberg in der Mitte des Hunsrücks stand die nächste Pause an. Während der Besichtigungsrunde auf dem gepflasterten Marktplatz gab es mit einem Platten die einzige Panne der Tour. Unvergessen bleibt die Abfahrt nach Bernkastel. Bei der sechs Kilometer langen Serpentinenabfahrt, bei der 300 Höhenmeter überwunden wurden, wurden Adrenalin und Glückshormone freigesetzt.
Der Kuppenritt über den Hunsrück kostete mehr Körner als erwartet. "Wir änderten unseren Routenplan und nahmen den flachen Moselradweg, der zwar 20 Kilometer länger war, aber mit der schroffen Weinbergskulisse im Spiegelbild in der Mosel entschädigte", berichtete Kapitän Alois Karch. In Trier wurde die Porta Nigra durchschritten, um die Verpflegungsstelle am Rathausplatz zu erreichen. Nach kleinen Reparaturen schwergängiger Lenklager und quietschender Bauteile ging es im wechselnden Auf und Ab durch die offene Hügellandschaft in Richtung Luxemburg. Über einer holprigen Pflasterstraßenabfahrt landete die Gruppe im Petrustal, wo ein Straßenfest zum Verweilen einlud. "Wir aber mussten weiter radeln, da unser Begleitfahrzeug bereits am Ziel angekommen war. Nach einem letzten kräftezehrenden Anstieg erreichten wir erschöpft, aber glücklich die Herberge im Bahnhofsviertel", verdeutlichte Karch die Stimmung.
Wohin geht es 2017?
Den Abend in der Altstadt läutete ein Essen am Pariser Platz ein, verfeinert mit einem Eis am Marktplatz, und gekrönt mit einer Sammlung von Impressionen entlang der Gassen mit einem Blick auf das eindrucksvoll beleuchtete "Petrustal". Ausschlafen war auch am letzten Tag der Euro-Tour nicht angesagt. Um Luxemburg bequem kennenzulernen, gab es eine Rundfahrt mit einem Sightseeing-Bus. Die Euro-Biker erlebten eine wunderschöne Stadt im Herzen Europas, umgeben von Felsschluchten und mit märchenhaften Ausblicken. Begleitfahrzeug beziehungsweise Zug brachten alle Teilnehmer wohlbehalten zurück. Alle Teilnehmer feierten mit ihren Frauen, die schon am Bahnhof warteten, in einer Oerlenbacher Pizzeria.
Und im nächsten Jahr? "Die europäischen Zentren haben wir besucht. Noch gibt es keinerlei Planungen für 2017. Warten wir‘s ab", ließ Teamleiter Alois Karch das Ziel offen.