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Oerlenbacher Verkehrsspiegel sorgt für Verwirrung


Autor: Stefan Geiger

Oerlenbach, Samstag, 02. März 2013

Mit allen Beiträgen aus den vier Bürgerversammlungen setzte sich der Gemeinderat auseinander. So sorgt in Oerlenbach ein Verkehrsspiegel für Verwirrung.
Foto: Stefan Geiger


Eines der Bürgeranliegen, mit denen sich der Oerlenbacher Gemeinderat jetzt befasste, ist ein Verkehrsspiegel. Dieser befindet sich gegenüber der Ausfahrt aus der Alten Rathausstraße in die Hauptstraße und ist gewölbt ausgefertigt. Zuvor hatte dort, wie Bürgermeister Siegfried Erhard auf Nachfrage deutlich machte, ein flacher Spiegel gestanden.

Der Unterschied: Während die Autofahrer beim alten Spiegel noch erkennen konnten, von welcher Seite der Hauptstraße ein Fahrzeug herannahte, soll dies beim neuen Spiegel nicht mehr der Fall sein. Das Phänomen hatte Michael Kuhn in der Bürgerversammlung vorgebracht. Diesen Eindruck bestätigte auch Gemeinderat Dieter Ott (Bürgerblock Oerlenbach). Zuständig ist das Straßenbauamt. Wie Bürgermeister Siegfried Erhard ergänzte, werde man an die Behörde herantreten. Denn gewünscht sei es, wieder einen flachen Spiegel aufstellen zu lassen.

Zu den weiteren Beiträgen aus den vier Bürgerversammlungen gehörte ein offizieller Holzlagerplatz, den Lothar Kuhn angesprochen hatte. Wie in anderen Orten sollte dieser in einem Bebauungsplan ausgewiesen werden. "Wo haben wir geeignete Flächen? Wer trägt die Kosten?" Diese Fragen hielt Erhard dagegen und verwies darauf, dass dann nur noch auf diesen Zonen Holz gelagert werden dürfe. "Erfahren die Bewohner die Kosten, die wir erheben müssten, dürfte das Interesse schwinden", mutmaßte 2. Bürgermeister Franz Kuhn (Bürgerblock Oerlenbach).

Holzlagerfläche ausreichend

Andreas Schmitt schlug vor, bei der Erweiterung des Bauhofs ein Stück für Holzlagerung abzuzwacken. "Da reicht der momentane Grundbesitz nicht aus", hielt der Bürgermeister dagegen. Im Resümee sah der Gemeinderat derzeit keinen Handlungsbedarf, da die bisherige Fläche nach der Bahnunterführung nahe der Dr.-Werner-Straße ausreichend sei. Generell - so bat 3. Bürgermeister Hubert Schott (FWG Eltingshausen) - sollte dieses Anliegen im Auge behalten werden, wenn sich ein geeignetes Areal anbietet.

Dass Postfahrzeuge beim Be- und Entladen auf die Hegler-Straße reichen, sei nicht in Ordnung. Die Post werde gebeten, für Abhilfe zu sorgen.

Der Wunsch, im Zuge der Erweiterung der Hegler-Halle eine Vier-Bahn-Kegelanlage vorzusehen, werde bei der Planung angesprochen, sagte Erhard zu. Ob die nicht unerheblichen Kosten eine Realisierung ermöglichen, erscheine fraglich.

In Ebenhausen ging es um den Waldfriedhof. Manfred Greubel untermauerte die Kritik an der Lautsprecheranlage, die bei Beerdigungen immer wieder ausfalle. "Wir haben schon viel Geld in Reparaturen gesteckt", ergänzte Erhard. Der Gemeinderat beschloss, dass die Technik von einer Fachfirma überprüft wird. Außerdem hatte in der Bürgerversammlung Thomas Haut vorgeschlagen, an geeigneter Stelle unter Bäumen eine Ruhestätte für Urnen anzudenken. Der Gemeinderat schloss sich dieser Idee an. Entsprechende Vorgaben seien in die Friedhofssatzung einzuarbeiten.

Mehrere Bewohner hatten den Wunsch nach einer Einkaufsmöglichkeit geäußert, speziell nach einem Dorfladen. Der Bürgermeister erwähnte als Beispiel Rödelsee, wo es im Dorfladen auch einen Weinverkauf gibt. Trotzdem müsse die Gemeinde mit jährlich 50 000 Euro zur Seite stehen. Nur ehrenamtlich könne ein solches Geschäft geführt werden. Noch fehle ein entsprechendes Echo seitens der Bevölkerung.

Zum Thema Bahnhof verwies Erhard auf ein Gespräch mit dem momentanen Eigentümer. "Mal sehen, was sich ergibt. Ich bin sehr gespannt." Weiterhin ging es um einen "Bürgerbus". Zwei Versuche waren schon gestartet worden: in Richtung Poppenhausen/Oerlenbach. "Resonanz gab es nicht oder kaum. Die Nachbarschaftshilfe klappt noch", erklärte Erhard.

Mit Deckschicht befestigen

In Rottershausen ging es um den "Wallweg" in Richtung Rannungen. "Jedes Jahr schwemmt das Wasser nach Regenfällen das Obermaterial auf dem 300 Meter langen Steilstück weg. Mehrmals sind unsere Mitarbeiter über mehrere Tage mit Ausbesserungen beschäftigt", klagte der Bürgermeister. Der Gemeinderat bekräftigte seine Idee, den Abschnitt mit einer bituminösen Deckschicht zu befestigen.

Am Kinderspielplatz in der Wiesenau wird, so befand der Gemeinderat, der Ausgang verlegt. Bisher mündete dieser direkt auf den Weideweg. Einen Gehsteig gibt es nicht. "Besser ist es, das Tor an die untere Ecke zu versetzen. Dort gibt es einen Gehweg", sagte Erhard.

In Eltingshausen beherrschte die geplante Umgehung die Diskussion. "Jetzt haben wir die Chance, die Durchfahrt vor allem vom Schwerlastverkehr zu entlasten", ohne dabei die Sorgen der Landwirte außer Acht zu lassen, machte Ortsreferent Gerhard Fischer (FWG Eltingshausen) deutlich. "Wie schnell das Projekt in die Gänge kommt, hängt vom Grunderwerb ab. Der Landkreis vergütet alle Eigentümer gleich. Überzogene Forderungen werden nicht erfüllt", sagte Erhard. "Wenn alles optimal läuft, kann in diesem Sommer der Bau beginnen." Da das Vorhaben der Landkreis trägt, fiel kein Beschluss an.