Wochenmarkt auch in Steinach
Autor: Redaktion
Steinach an der Saale, Donnerstag, 28. Februar 2019
Die Familie Peterhänsel ist seit 20 Jahren mit ihrem Obst- und Gemüsewagen im Landkreis vertreten.
"Die Leute kommen gern zum Wochenmarkt, weil sie dort unbehandelte, frische Ware bekommen", sagt Nadine Peterhänsel (Hirschaid). Sie und ihr Mann Michael, sowie dessen Vater Dieter Peterhänsel, sind seit mehreren Jahren einmal wöchentlich mit ihrem Obst- und Gemüsewagen in Bad Kissingen, Münnerstadt und Bad Bocklet vertreten. Ab März rollt die große Verkaufstheke mit frischen Produkten vom Nürnberger Großmarkt nun auch jeden Freitagnachmittag an der Feuerwehrhalle in Steinach an. Und es soll Einwohner geben, die sich schon richtig darauf freuen.
Denn seit Metzgerei und Dorfladen geschlossen sind, sieht's mit der Nahversorgung in Steinach schlecht aus. "Wir haben überlegt, wie wir das kompensieren könnten", sagt Bürgermeister Andreas Sandwall (Bad Bocklet) auf Anfrage. Zuerst nahm die Marktgemeinde Kontakt zu Markus und Rainer Alles (Frauenroth) auf und fragte beide, was sie von einer mobilen Wursttheke für Steinach hielten.
Seit September 2018 verkauft der "Rhöner Spezialitäten-Metzger" nun jeden Donnerstag an seinem Stand vor dem Alten Rathaus hauseigene Produkte. Das Angebot sei gleich sehr gut angenommen worden, hat Sandwall beobachtet.
Auch die Peterhänsels reagierten sofort aufgeschlossen, als Thomas Beck in seiner Eigenschaft als Geschäftsleiter sie vor einiger Zeit beim Wochenmarkt in Bad Kissingen ansprach und fragte, ob sie sich einen weiteren Standort in Steinach vorstellen könnten. "Wir haben uns dann für den Verkauf am Freitagnachmittag entschieden", sagt Nadine Peterhänsel. Kurze Zeit später bekam sie von Steinacher Bürgern schon positive Rückmeldungen, denn etliche ihrer Stammkunden am Standort Bad Bocklet fahren extra aus Steinach zu ihnen rüber, um frisches Obst und Gemüse einzukaufen.
Vor gut 20 Jahren fing Dieter Peterhänsel mit seinem Obst- und Gemüsewagen in Bad Kissingen an. Seit etwas mehr als zehn Jahren sind er und seine Familie auch in Münnerstadt und Bad Bocklet vertreten. Peterhänsel ist in seiner Bamberger Heimat sozusagen in einer Dynastie von Marktkaufleuten groß geworden, erzählt er im Gespräch mit der Redaktion. Sein Großvater zum Beispiel hatte elf Kinder, von denen allein sieben bayernweit im Handel tätig waren.
Familienbetrieb weitergeführt
Familientradition bedeutet auch Verantwortung nach außen: Peterhänsel war bis vor kurzem Vorsitzender der Marktkaufleute Bamberg gewesen. Seinen Beruf bezeichnet er rückblickend als "sehr arbeitsintensiv". Seinem Sohn Michael habe er deshalb zunächst von der Nachfolge abgeraten. Dieser studierte seinerzeit erst mal Betriebswirtschaftslehre. Schließlich habe er sich aber dann doch nicht davon abhalten lassen, im Jahr 2007 den Familienbetrieb zu übernehmen, sagt Peterhänsel nicht ohne Stolz. "Michael und Nadine sind sehr weltoffen und man merkt, sie machen ihre Arbeit gern." Die Menschen gehen, vielleicht häufiger als in jüngerer Vergangenheit, auch auf dem Land wieder gern auf dem Wochenmarkt einkaufen, hat Nadine Peterhänsel festgestellt. Sie wüssten eben, dass die Waren dort unbehandelt sind und mindestens eine Woche halten. Das Publikum sei recht gemischt. Die Älteren kaufen mehr auf Vorrat ein, Jüngere suchen am Stand der Hirschaider auch mal was Exotisches, hat die Marktbeschickerin festgestellt.
Als zum Beispiel seinerzeit Fernsehkoch Alfons Schuhbeck ein Loblied auf den Ingwer sang, gab es auf dieses Gewürz einen regelrechten Run, sagt die junge Frau. Das Gleiche gelte derzeit für die Kurkuma-Wurzel, die angeblich ja sogar bei bestimmten Krankheiten heilende Wirkung haben soll.