Wo Schneider als OB-Kandidat seine Akzente setzt
Autor: Redaktion
Bad Kissingen, Mittwoch, 12. Februar 2020
Von den drei Bewerbern um das Amt des Oberbürgermeisters bringt Gerhard Schneider am meisten lokale Erfahrung mit.
Als Oberbürgermeisterkandidat der CSU tritt Gerhard Schneider anders auf als in seiner gewohnten Rolle als Bediensteter der Stadt. Verbindlich und sachbezogen ist er auch da. Aber in der neuen Rolle kommt es ihm auch auf politische Akzente an. "Ich will gestalten", sagt der 58-Jährige, "und nicht verwalten."
Schon bei der Frage nach dem möglichen Verkauf städtischen Eigentums positioniert er sich deshalb anders, als er das vielleicht früher als Kämmerer getan hätte. Bei der Eissporthalle sagt er, die sei nun zwar verkauft. Man müsse aber alle Möglichkeiten nutzen, dafür zu sorgen, dass es für Kinder und Jugendliche wieder Gelegenheit zu Eissport in der Stadt gebe. Auch bei der Eule legt Schneider sich grundsätzlich fest: "Da geht es um den Erhalt eines Traditionslokals."
Und wenn er schon bei klaren Festlegungen ist, gibt es die auch noch zum Berliner Platz: Das sei der zentrale Platz für den ÖPNV. Der müsse Busbahnhof bleiben. Allerdings müsse aus dem Areal auch wieder eine "attraktive Visitenkarte für Bad Kissingen" werden. Es sei ja quasi auch das Einfallstor in die Fußgängerzone.
Ernsthaft setzt Schneider sich mit den immer wieder zu hörenden Vorwürfen vom Stillstand in der Stadt auseinander. Beim wirklich schwierigen Thema Neue Altstadt sei es notwendig, den Freistaat als Partner zu gewinnen. Die städtischen Anliegen müsse man persönlich und vor Ort, also bei der Staatsregierung in München, vortragen.
Bei der Neuen Altstadt handle es sich um ein aus vielen Blickwinkeln außergewöhnliches Projekt. Man wisse nicht verlässlich, wie hoch am Ende die Kosten sein werden. Es müsse in einem besonders schwierigen Umfeld gebaut werden. Und dann gehe es nicht nur um die Ableitung städtischen Abwassers, sondern auch um den Schutz staatlicher Heilquellen. Er glaube aber, dass es gelingen werde, dem Staat die Besonderheit der Situation deutlich zu machen.
Bei der Staatsbad GmbH, glaubt Schneider, müsse sich die Stadt jetzt, wo sie dort die Mehrheit trägt, aktiver auf die touristische Entwicklung und die Gestaltung in Sachen Gesundheitsstandort einwirken. Sein Ziel sei auch, den bis 2025 laufenden Konsortialvertrag mit dem Freistaat schon jetzt zu verhandeln, um die Partnerschaft mit dem Freistaat deutlich in die Zukunft zu verlängern. Die Staatsregierung "ist unser wichtigster Partner", sagt er und er geht davon aus, dass das auch so bleibt.
Auf Dirk Vogels (SPD) Thema Geburtenstation angesprochen, sagt er, es wäre schön, so eine Einrichtung zu haben. Er fürchte aber, der Landkreis bringe die für einen sinnvollen Betrieb nötigen Fallzahlen nicht zusammen. Wichtig ist ihm für den Bereich der medizinischen Grundversorgung aber auch die Ansiedlung einer Palliativstation.