Winter in der Rhön: "Die Leute waren happy, wir waren happy"
Autor: Redaktion
Bischofsheim an der Rhön, Freitag, 18. März 2022
Nach zwei schlechten Jahren waren die Bedingungen an den Pisten wieder günstiger. Wie viele Tage waren die Lifte in Betrieb und was macht den Unterschied aus?
Am Samstag und Sonntag haben Wintersportfreunde noch einmal die Möglichkeit, die Skier in der Rhön anzuschnallen. Danach werden auch auf der Wasserkuppe die Lifte den Betrieb einstellen, und die Skisaison 2021/22 zwischen Kreuzberg und Wasserkuppe ist beendet.
Das bedauert Florian Heitmann etwas. Denn, wie der Betriebsleiter der Ski- und Rodelarena auf der Wasserkuppe feststellt, herrschen dort dank Nachtfrost und Sonnenschein am Tag gerade die wohl besten Bedingungen des Jahres. Aber die Leute seien jetzt auf Frühling eingestellt, das Interesse am Skifahren habe wie üblich im März merklich nachgelassen.
Eine gute Saison
Dennoch zeigt sich Heitmann mit dem Verlauf der Saison hochzufrieden. "Es war eine gute bis sehr gute Saison", so seine Bilanz für die Wasserkuppe nach zwei verkorksten Jahren. Der Winter 2019/20 war viel zu mild. Im folgenden Jahr kam dann endlich wieder einmal eine schneereiche und kalte Saison, aber die Lifte konnten wegen Corona nicht in Betrieb gehen.
In dieser Saison durften die Rhöner Anlagen mit einigen Corona-Auflagen dann wieder öffnen. Und tatsächlich hat es auch geschneit. An Wasserkuppe, Zuckerfeld, Arnsberg, Kreuzberg und sogar am Simmelsberg konnten Skifahrer ihrem Hobby nachgehen. Allerdings waren die Schneemengen eher übersichtlich. Damit war die Zahl der Öffnungstage an den einzelnen Anlagen davon abhängig, ob die Pisten künstlich beschneit werden.
Schon kurz vor Weihnachten, am 10. Dezember, so Heitmann, sei die Skisaison am höchsten Berg der Rhön gestartet. In der Folge sei der Skibetrieb fast durchgängig möglich gewesen. Lediglich pünktlich zum Jahreswechsel musste man bei Regen und zehn Grad plus eine Pause einlegen, da der Schnee völlig weggetaut war. Außerdem durften die Lifte im Februar einen Tag wegen eines schweren Sturms aus Sicherheitsgründen nicht laufen.
Ansonsten waren sie tagtäglich in Betrieb und die Skifahrer kamen in großer Zahl, obwohl das Wetter oft neblig und diesig gewesen wäre, so der Betriebsleiter. Besonders an Weihnachten und an den Wochenenden sei der Ansturm enorm gewesen. Die Leute hätten sich einfach gefreut, endlich auch wieder in der Rhön ihrem Sport nachgehen zu können. Wenn am Sonntag die Saison beendet wird, kommt man auf Hessens höchstem Berg auf 94 Betriebstage. Und das seien einige mehr als der Saison-Durchschnitt von 70 Tagen, bilanziert Heitmann zufrieden.
Für diesen Erfolg ist die Beschneiung der entscheidende Faktor, stellt der Betriebsleiter klar. Ohne die entsprechenden Anlagen wäre der Betrieb auf der Wasserkuppe nicht rentabel. Bei milden Temperaturen und Regen sei der Naturschnee schnell weg. Kunstschnee halte höhere Temperaturen und durchaus auch einmal Regen aus. Entsprechend werde an der Wasserkuppe seit 40 Jahren beschneit, weiß er. Mit zwei Anlagen sei man seinerzeit gestartet, im Lauf der Jahre seien es dann 16 geworden. Diesen Kurs, in kleinen Schritten zu investieren, wolle man weitergehen und heuer wohl noch weitere Schneemaschinen anschaffen.