Wie 105 Obstbäume in Elfershausen der Artenvielfalt nutzen
Autor: Redaktion
Elfershausen, Montag, 07. Februar 2022
Für das Gemeinschaftsprojekt Streuobstheimat wurde zwischen Elfershausen und Trimberg eine Streuobstwiese angelegt. Beteiligt ist auch Bio-Landwirt Christian Reusch.
"Wir wollen den Menschen wieder mehr ins Bewusstsein bringen, welche Schätze direkt vor unserer Haustüre wachsen", beschreibt Christian Reusch ein großes Ziel des Gemeinschaftsprojektes Streuobstheimat. Gemeinsam mit dem Fuldaer Landwirt Christoph Jestädt und dem Lebensmittelmarkt Rewe als Sponsor hat der Elfershäuser Bio-Bauer diese Kooperation ins Leben gerufen. Dafür wurde nun eine Streuobstwiese mit 105 Obstbäumen und 250 Sträuchern angelegt.
Landrat Thomas Bold und Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner verschafften sich vor Ort zwischen Elfershausen und Trimberg einen Eindruck von dem Projekt. Neben ihnen hatten die Beteiligten unter anderem auch Markus Stockmann, den Kreisvorsitzenden der Obst- und Gartenbauvereine des Landkreises Bad Kissingen, und Tobias Gerlach vom Biosphärenreservat Rhön zu Gast. "Es ist wahnsinnig schön, dass wir heute hier stehen können", freute sich Reusch über den Start der Zusammenarbeit.
Gemeinsam mit dem Hessen Jestädt ist Reusch Vorsitzender der Rhöner Apfelinitiative. "Die Rhön liegt uns sehr am Herzen. Aber mit den Streuobstwiesen verschwinden auch immer mehr heimische Apfelsorten", so Jestädt. Diese müsse man unbedingt erhalten, betont der Fuldaer. Mit Rewe habe man dafür einen Sponsor gefunden, mit dessen Hilfe nun die rund ein Hektar große Wiese vor Elfershausen zu einer Streuobstwiese umgestaltet wird.
Der Sponsoringvertrag ist für mindestens 15 Jahre abgeschlossen und beinhaltet neben dem Anlegen und der Pflege einer Streuobstwiese auch das Aufstellen eines Insektenhotels sowie die Anpflanzung von Blühstreifen als Heimat für Schmetterlinge und andere Insekten, so der Lebensmittelhändler in einer Pressemitteilung zum Projekt. Streuobstwiesen seien mit bis zu 5000 unterschiedlichen Tieren und Pflanzen die artenreichsten Lebensräume, diese wolle man auch für kommende Generationen erhalten.
"Wir pflanzen 105 Bäume, aber keine einzige Sorte doppelt", beschreibt Reusch die Artenvielfalt auch hinsichtlich der heimischen Apfelsorten. 75 der Bäume nämlich werden verschiedene Sorten Rhöner Äpfel tragen. Dazu kommen unter anderem Walnuss, Kirsche oder Birne. Auch die Heckenstreifen aus 250 Sträuchern werden mit erntebaren Früchten bewachsen sein.
Fünf Jahre bei den Bäumen, beziehungsweise zwei bei den Sträuchern, wird es mindestens dauern, bis erste Ernteerfolge erzielt und diese in den Verkauf gehen können, erklärt der Elfershäuser. Reusch wird sich in seinem Heimatort um die neu angelegte Obstwiese kümmern.
Events geplant
Geplant sind auch etliche Events auf dem Areal: "Wir wollen für die Umweltbildung Schulklassen oder Kindergärten herholen und den Kindern die Vielfalt der heimischen Natur zeigen. Außerdem haben wir Schnittkurse im Sinn", blickt Jestädt in die Zukunft.