Wer sind die gefragtesten Stars?
Autor: Redaktion
Bad Kissingen, Freitag, 08. Juli 2022
Das Sommerfestival ist bunt und musikalisch schillernd - auch in der vierten Woche. Die Frage ist, ob die finanziellen Blessuren der Corona-Jahre schon ausgeheilt sind, sprich wie der Ticketverkauf läuft.
Der Kissinger Sommer 2022 ist jetzt drei Wochen alt - und läuft offenbar recht gut. Das ist jedenfalls spürbar, wenn man mit Erna Buscham über die Konzerte der vergangenen Wochen ins Gespräch kommt. Die Assistentin des Intendanten Alexander Steinbeis sitzt schließlich im Festivalbüro mit an der Quelle des Geschehens. Sie weiß viel Positives zur Nachfrage nach einzelnen Konzerten zu berichten.
Schon das Eröffnungskonzert am 17. Juni mit dem hr-Sinfonieorchester und dem Dirigenten Alain Altinoglu war, laut Buscham, im Vorfeld sehr gut gebucht worden. Ebenso sei das Wandelkonzert im Kurhausbad am 22. Juni lange im Voraus ausverkauft gewesen, denn schließlich sind der Mandolinist Avi Avital und Aydar Ganullin mit seinem Bajan renommierte Größen, die nicht zum ersten Mal beim Sommer-Festival in Bad Kissingen dabei waren. Buscham: "Sie haben hier inzwischen ihre Fan-Gemeinde."
Kurhausbad als neuer Veranstaltungsort
Das Kurhausbad als Veranstaltungsort war 2022 ein Versuchsballon. Doch im Foyer kann man leider nur 120 Sitzplätze stellen, sagt Buscham. Da war das Organisationsteam hin- und hergerissen: Einerseits hätten viel mehr Gäste Karten für das Konzert gewollt. Andererseits habe man das Musikereignis aber nicht einfach woandershin verlegen wollen, denn viele Gäste hätten wohl gerade wegen dieses neuen Veranstaltungsorts Karten gebucht, sagt Buscham.
Auch die Karten für die Wiener Lieder am darauffolgenden Tag in der Konzertmuschel seien weggegangen wie warme Semmeln. Das wollten offensichtlich viele selbst mal erleben: Heurigen-Atmosphäre, die Günther Groissböck, der österreichische Opernsänger mit der Bass-Stimme, zusammen mit den Neuen Wiener Concert Schrammeln vermittelte.
Zudem war das Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks mit Dirigentin Joana Mallwitz am 25. Juni, laut Buscham, zu 99 Prozent ausverkauft. Und natürlich war das Konzert der Bamberger Symphoniker mit Rudolf Buchbinder am Klavier wieder ein Zugpferd. Der renommierte Wiener Pianist hatte sich in den vergangenen Festival-Jahren etwas rar gemacht - 2016 war er zum letzten Mal da - und wurde deshalb von den Fans besonders stark frequentiert, sagt Buscham.
Karten für Kent Nagano und das DSO waren heiß begehrt
99 Prozent Auslastung bescheinigte Buscham auch für den Jazz-Lunch im Hotel Kaiserhof Victoria am vergangenen Sonntag. Und dann war da natürlich am 3. Juli Kent Nagano, der viel beschäftigte und gefragte Star unter den internationalen Dirigenten, der momentan Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg ist.
Der Auftritt in Bad Kissingen knüpfte musikalisch an alte Zeiten an, denn sechs Jahre lang war Nagano auch Dirigent des Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO) gewesen, mit dem er hier auftrat. Die Nachfrage nach Karten sei bei diesem Konzert so groß gewesen, dass man sich entschloss, den langen Gang im Littmann-Saal noch für die Gäste mit Plätzen zu bestücken, sagt Buscham.