Waghalsige Manöver kleiner Flugzeuge in Pfersdorf
Autor: Hans-Peter Hepp
Pfersdorf, Montag, 14. August 2017
Das Pfersdorfer Flugfest zog wie immer die Zuschauer an. Elektroflugzeuge werden immer beliebter
Die Flugzeuge stürzten beinahe ungebremst in die Tiefe, die Drohnen verharrten scheinbar regungslos am Himmel, und aus den Fliegern regnete es Süßigkeiten - all das bekamen die Gäste beim Flugfest der Modellfluggruppe Condor am Sonntag am Pfersdorfer Modellflugplatz zu sehen.
Das Fest hat Tradition und fand schon über 40 Mal statt. Die Piloten kommen aus Nah und Fern, 80 Modellbauer und Hobbypiloten präsentierten ihre Fluggeräte am Himmel.
Bei sommerlichen Temperaturen und schönstem Sonnenschein strömten die Gäste zum Flugplatz und sahen Manöver wie bei den großen Flugschauen auch. Rauch strömte aus den Maschinen, und direkt vor den Zuschauerplätzen stand das Flugzeug wenige Meter über dem Boden in der Luft. 3D-Kunstflug-Figuren zeigten einige Piloten mit ihren kleinen Hubschraubern. Ein Segelflugzeug, natürlich auch im Mini-Format, schwebte lautlos zu Boden.
Es gibt beinahe nichts, was die Modellbauer nicht zum Fliegen bringen: In diesem Jahr war sogar ein Flugsaurier dabei, in den Vorjahren erhoben sich Mülltonnen oder Rasenmäher in die Lüfte.
Betankt werden die meisten Fluggeräte mit einer Methanolmischung, einige vertrauen auf ein Benzingemisch, und wenige fliegen noch mit Diesel. Die Elektroflugzeuge werden immer beliebter, verriet ein Pilot, der allerdings wie die zahlreichen Zuschauer hofft, dass die typischen Geräusche der Flugzeuge erhalten bleiben.
Die Hobbypiloten lobten die neue Technik bei den Fernsteuerungen. Jetzt könnten mehrere Maschinen gleichzeitig starten, früher hatte man nur auf wenige Frequenzen zurückgreifen können. An den kleinen Schaltpulten, die die Piloten vor dem Bauch trugen, standen in Pfersdorf echte Könner: Piloten, die schon auf deutschen und internationalen Meisterschaften teilnahmen.
Die meisten der Modellflieger kennen sich seit Jahren und nutzen die Wiese, gleich neben dem Start- und Landefeld als Campingplatz für die drei Tage im August. Diesmal litten die Piloten ein wenig unter dem schlechten Wetter. Wegen des Regens starteten am Samstagnachmittag weniger Maschinen in den Himmel als in den Vorjahren.
"Zum Glück", so Andrea Wagner vom Pfersdorfer Organsiationsteam, "konnten wir am Samstagabend wieder unsere Flug und Feuerwerkshow durchführen". Weniger Glück hatten die Organisatoren mit den Parkplätzen: Die aufgeweichten Wiesen taugten nicht für die Fahrzeuge.
Rund 2000 Fans, so schätzte Andrea Wagner, dürften es heuer Jahr wohl auch gewesen sein.