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Training für den Braveheartbattle


Autor: Redaktion

Bischofsheim an der Rhön, Freitag, 08. Januar 2016

Wer bei der Schlammschlacht am 12. März rund um Bischofsheim mitmachen will, muss sich mit der Strecke vertraut machen und sich gezielt auf den Extrem-Hindernislauf vorbereiten.
Teamgeist wird großgeschrieben: Eine Gruppe trainiert auf dem Plateau der Osterburgruine oberhalb von Bischofsheim für den Braveheartbattle im März. Foto: Barbara Enders


Feuchtes Nebelwetter lockt normalerweise nicht besonders viele Leute an die frische Luft. Doch rund um Bischofsheim ist das derzeit anders. Schließlich steht in dem Rhönstädtchen am 12. März ein Großereignis an, das seine Schatten vorauswirft: der Extrem-Hindernislauf "Braveheartbattle". Und wer dabei sein will, muss trainieren.
An einem unwirtlichen Nachmittag erklimmt eine ganze Gruppe die Hänge der Osterburg bei Bischofsheim.

In leuchtenden Sportleibchen klettern sie quer durch den Wald die Hänge hinauf, hangeln sich über Felsen und querliegende Bäume bis zu dem kleinen Plateau der Burgruine. Dort absolvieren sie an einer Sitzgruppe Liegestützen. Bloß nicht auskühlen, lautet die Devise.


Gut zu erkennen

Dass dies keine Wanderer oder Spaziergänger sind, ist unschwer zu erkennen. Der Aufdruck auf den Shirts gibt Aufschluss: "BHB-Trainingscamp". BHB steht freilich für Braveheartbattle. Bei dem Wettkampf, der in den ersten fünf Jahren seit der Premiere 2010 in Münnerstadt stattfand, sind neben der etwa 22 Kilometer langen Laufstrecke beträchtliche Höhenmeter zurückzulegen und etliche natürliche und künstlich angelegte Hindernisse zu bezwingen. Das wird durch Wasser und Schlamm erschwert werden. Dazu kommt die noch nicht einzuschätzende Witterung - mit Schnee und Eis muss gerechnet werden.


Über Facebook gefunden

Die Männer und Frauen des Braveheartbattle-Trainingscamps kommen aus dem Raum Schweinfurt, Bad Kissingen, Bad Neustadt und Bad Brückenau. Gefunden haben sie sich über Facebook, als ein Läufer Trainingspartner zur Vorbereitung auf den Rhöner Extremlauf suchte.
Mittlerweile haben sich 40 Sportler gefunden, die in verschiedenen Zusammensetzungen trainieren. Zweimal pro Woche treffen sie sich an unterschiedlichen Orten, wie Marco Schneider aus Dürrfeld bei Schweinfurt berichtet. Er ist der Kopf der Truppe, der sich gemeinsam mit Florian Weber aus Oberleichtersbach und Fabian Weber aus Sulzthal um die Organisation des Trainings kümmert. Als 14 dieser Braveheart-Anwärter an diesem nebeligen Nachmittag die Osterburg erstürmt haben, zeigen die Laufuhren bereits 12,8 Kilometer und 1100 Höhenmeter bei einer Laufzeit von zweieinhalb Stunden an - also etwa einem halben Braveheart-Lauf entsprechend.
Auch acht Frauen gehören zum Trainingsteam. Anja Kirchner hat bereits zweimal beim Braveheartbattle in Münnerstadt mitgemacht und weiß, worauf sie sich einlässt. "Diesmal starte ich zum ersten Mal im Team, das ist neu für mich", erzählte sie lächelnd. Anja Kirchner sieht man die Strapazen der letzten 12,5 Kilometer nicht an, einigen männlichen Laufkollegen hingegen schon.
Etwas entfernt auf den Mauerresten des Viereckturmes steht David Roth und fotografiert die Gruppe, die gerade Liegestützen macht, auch er steckt im bunten Trainingshirt und Laufschuhen, die Unterschenkel Schlamm bespritzt.
Der Gastronom vom Gasthof Roth am Kreuzberg winkt lachend ab, er hat die Trainingsgruppe zwar ein Stück begleitet, wird aber nicht am Braveheartbattle teilnehmen. Er und sein Kollege Claus Vorndran vom Gasthaus Dickas in Bischofsheim unterstützen die Sportler und haben die T-Shirts gesponsert. Roth hat sich zudem, als er hörte, dass die Strecke an seinem Gasthaus vorbei führen wird, bereit erklärt, ein Hindernis für die Bravehearts aufzubauen.
"Gasthaus Roth Snow Blind" wird es heißen und muss auf allen Vieren kriechend passiert werden. "Ich denke, im März werden wir Schnee haben, und da passt die Bezeichnung Snow Blind doch gut dazu", ist seine Erklärung für den Namen.


Nebelmaschine im Einsatz

Mitten in Bischofsheim, direkt neben dem Gasthaus Dickas von Claus Vorndran, wird ebenfalls ein Hindernis auf die Bravehearts warten. Auf der Internetseite des Braveheartbattles wird es bereits als "The Chamber" angekündigt, was so viel heißt wie "die Kammer". Hier soll eine Nebelmaschine den Teilnehmern das Vorankommen erschweren, die im Bachbett der Brend ihren Weg suchen müssen.
Die Trainingsgruppe trainiert nicht nur an der Originalstrecke, sondern auch dort, wo die Sportler zu Hause sind. Sie haben schon mit Kleidung den Main durchschwommen, allerdings geht das während des Winters nicht, denn da ist die Strömung zu stark.
Außerdem trainieren die Sportler regelmäßig für ihre "normalen" Hobbys wie Laufen, Fußball, Moutainbike- und Rennradfahren, auch einige Triathleten sind unter ihnen. Sie kommen also alle aus Sportarten, die Ausdauerkondition voraussetzen. "Wir wollen nicht als erste durchs Ziel gehen, das ist als derart gemischte Gruppe auch sehr schwer zu schaffen", erklärt Marco Weber, "wir möchten den Team-Spirit-Pokal gewinnen."
Dabei werden die teilnehmenden Teams bereits vor und während des Wettkampfes beobachtet und beurteilt. Teamgeist und Fairness sind hier die Messlatte für die Wertung. "Wir möchten am besten auffallen, Spaß machen und jedem helfen. Wir stellen uns vor, an einem Hindernis auch mal stehenzubleiben und einigen hundert Leuten darüber hinweg zu helfen", verdeutlicht Weber die Idee des Teams. Anfang Februar soll es für das "BHB-Trainingscamp" nochmals eine ausgedehnte Trainingseinheit rund um Bischofsheim geben.


Kontakt

Wer gerne mittrainieren möchte, kann Marco Schneider über Facebook oder unter Tel.: (0174)  90 84 238 kontaktieren. Barbara Enders