Thomas Menz will durch Argumente punkten
Autor: Redaktion
Bad Kissingen, Mittwoch, 26. Februar 2020
Für Thomas Menz (SPD) ist es wichtig, dass die zweitstärkste Fraktion im Kreistag wieder einen Landratskandidaten stellt. Warum er sich gerne in die Politik einmischt.
"Bei uns zu Hause ging's ständig um Politik", sagt Thomas Menz. Sein Vater habe sich die Bundestagsdebatten im Fernsehen angesehen und anschließend darüber diskutiert. Ein paarmal habe er sogar einen Brief nach Bonn geschickt, um seine Meinung kundzutun, erinnert sich der 48-Jährige. Von seinem Vater habe er gelernt, sich einzumischen.
Kein Wunder also, dass Menz als 18-Jähriger seinen ersten Leserbrief zum Kissinger Verkehrskonzept an die Zeitung schickte. "Man kann nicht nur meckern, man muss auch aktiv werden", lautet seine Devise.
2002 trat Menz dem Bad Kissinger Ortsverband der CSU bei, weil er Politik mitgestalten wollte. Doch dann habe er erkannt, dass zum damaligen Zeitpunkt bei den städtischen Christsozialen nicht viel Spielraum zum Gestalten gewährt wurde. Deshalb sei er zwei Jahre später wieder aus der Partei ausgetreten. "Ich wollte erst mal nichts mehr mit der Politik zu tun haben."
Doch dann hätten ihn die SPD-Genossen angesprochen. "Mir gefiel der freundliche Umgang miteinander dort sehr gut", sagt Menz. 2011 trat er der SPD bei und sitzt seit 2014 für diese Partei im Bad Kissinger Stadtrat. Gleichzeitig wurde er damals auch in den Kreistag gewählt, in dem er seit kurzem Fraktionsvorsitzender ist.
Bürgernähe in Stadt und Land
Ist es leichter, in der Stadt oder im Landkreis Politik zu machen? Menz runzelt die Stirn. Der Landkreis sei größer, die Themen komplexer, sagt er. Sich zum Beispiel einen praktischen Überblick über das System des Öffentlichen Nahverkehrs zu verschaffen, sei eine komplizierte Angelegenheit. Als Kreisrat sei man leider auch nicht so nah am Bürger dran wie im Stadtrat. "Wenn ich aber hier in der Stadt spazierengehe, komme ich immer wieder mit den Leuten ins Gespräch", sagt der Bad Kissinger.
Nachdem die SPD bei den Kommunalwahlen 2008 und 2014 keinen Landratskandidaten präsentierte, sei es nun wieder an der Zeit, dass die zweitstärkste Fraktion im Kreisgremium bei der Kommunalwahl mitmischt, sagt Menz. Im Falle seiner Wahl dann Chef des Landkreises zu werden, hält Menz für sehr reizvoll. Denn mit der Verwaltung sei er von Berufs wegen vertraut, sagt der gelernte Bürokaufmann. Führungsqualitäten habe er sich als Leiter der Rotkreuzbereitschaft aneignen und jetzt in seiner Position als stellvertretender Kreisgeschäftsführer des Roten Kreuzes verfeinern können.
Kollegialität im Kreistag
Dass er gegen Landrat Thomas Bold (CSU) und die Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann (B'90/Die Grünen) antreten wird, löse bei ihm keinen Wetteifer aus. Er wolle lieber durch Sachargumente punkten. Rottmann kenne er nicht sehr gut. An Landrat Bold schätze er das "kollegiale Verhältnis", das er im Kreistag an den Tag lege. Genau wegen dieses guten Miteinanders im Gremium falle es einem leicht, Politik mitzugestalten, sagt Menz. Projekte würden diskutiert und, nachdem die Sachlage dargelegt ist, werde oft Einigkeit erzielt. Das sei so gewesen, als es ums neue Berufsbildungszentrum (BBZ) in Münnerstadt ging, aber auch jetzt, wo die Pläne zum neuen Schulzentrum in Hammelburg allmählich Gestalt annehmen.