Stufen-Zählen in Hammelburg

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Thomas Hutzelmann, Andreas und Silvia Fischer sowie Franziska und Eve-Maria (von oben) wollten eigentlich nicht zum Treppenlauf, erstiegen aber trotzdem den Bader-Turm. Foto: Winfried Ehling
Thomas Hutzelmann, Andreas und Silvia Fischer sowie Franziska und Eve-Maria (von oben) wollten eigentlich nicht zum Treppenlauf, erstiegen aber trotzdem den Bader-Turm.  Foto: Winfried Ehling
Förderkreis-Geschäftsführerin Elfriede Böck zeigt Kreisheimatpfleger Roland Heinlein, wo im Hoftor Gucklöcher für Kinder entstehen sollen. Foto: Winfried Ehling
Förderkreis-Geschäftsführerin Elfriede Böck zeigt Kreisheimatpfleger Roland Heinlein, wo im Hoftor Gucklöcher für Kinder entstehen sollen.  Foto: Winfried Ehling
 
Carolin Sell nahm ihre Stoffpuppe Hamfred beim Stufen-Zählen mit. Die beiden brauchten nur eine halbe Stunde. Foto: Winfried Ehling
Carolin Sell nahm ihre Stoffpuppe Hamfred beim Stufen-Zählen mit. Die beiden brauchten nur eine halbe Stunde.  Foto: Winfried Ehling
 

Mit dem Hammelburger Treppenlauf hat der Förderkreis Heimatmuseum am Internationalen Museumstag mitgemacht, obwohl die Herrenmühle derzeit umgebaut wird.

Trotz Neukonzeption und Umbau der "Herrenmühle" beteiligte sich der Förderkreis Heimatmuseum und Denkmalpflege mit dem "Hammelburger Treppenlauf" am Internationalen Museumstag.Die Schnitzeljagd nach sieben, öffentlichen Altstadttreppen - die es zu finden und zu erklimmen galt - hatte zwar nur mäßige Beteiligung, bot aber neben gesundheitsförderten Aspekten auch schöne Aussichten.

Flyer-Fotos wiesen den Weg bei diesem Rate-, Such- und Zählspiel. Die Teilnehmer, die die richtige Zahl der Stufen von allen Treppen zusammen auf ihrem Handzettel eintragen konnten, erhielten kleine Preise: Ein Armband mit der Aufschrift "Hammelburger Treppenlauf" und das Recht auf eine Erstführung im fertiggestellten Heimatmuseum.


In einer halben Stunde abgelaufen

Die Familien Hutzelmann und Fischer genossen den Ausblick im Baderturm über Hammelburg. Beim Abstieg schwärmten sie davon, und auf die Frage nach der Anzahl der Stufen hatte einer der beiden Männer gleich die Antwort parat: "Es sind 89 Stufen - das kann man nämlich auf der Treppenbautafel nachlesen." Hinzu kommen allerdings noch die beiden Steinstufen am Eingang.

Es gibt Mitspieler, die ganz bewusst alle Treppen abliefen und das in einer guten halben Stunde, so wie Carolin Sell. "Wer ein bisschen schauen will, braucht natürlich länger, gell Hamfred", räumte sie ein und zeigte auf ihre etwa 30 Zentimeter große, selbst gebastelte Stoffpuppe. "Hamfred ist mitgelaufen und hat sogar einen Begleitzettel ausgefüllt", ließ seine Schöpferin wissen.


Wiedereröffnung im Oktober

Auf der Museumsinsel konnte man sich über die Umgestaltung der Herrenmühle informieren, die voraussichtlich im Oktober wieder öffnet. Im Foyer finden sich dann eine kleine Küche und eine Sitzecke. Der Holzfasswagen im Erdgeschoss ist bereits ausgelagert, und auch der Küferraum und die Büttnerei mussten weichen, denn hier sollen Wechselausstellungen stattfinden.

Das neue museumspädagogische Konzept will mehr junge Familien und Kinder anlocken. Deshalb heißt der Leitfaden im 1. Oberschoss "Mühle, Mehl und Mäuse". Die Dreschgruppe und Müllerstube bleiben bestehen, ebenso die Gerätschaften im angrenzenden Raum. Eine Möglichkeit zum Umkleiden für Kinder, die einmal Müller spielen wollen, findet sich dann im Gesinderaum. Auf allen Etagen stehen Medienstationen zur Verfügung, die Historisches, Spannendes und Neues bereithalten.

Im Zeichen religiösen Brauchtums präsentiert sich das Dachgeschoss, unter anderem mit einem Altar, geschmückt mit einer Erntedank-Krone. Aber die Backstube bleibt.

Auch der Außenbereich des Museums wird in das neue Konzept miteinbezogen. Dazu gehören ein Innenplan im Hof und Gucklöcher im Hoftor für Kinder. Die Museumsinsel ergänzt das alles, beispielsweise mit der mächtigen, alten Weinkelter, dem Wasserrad und dem Fasswagen.

Jour fixe
Veranstaltungen
Bis zur Wiedereröffnung richteten die Verantwortlichen einen "Jour fixe" an jedem ersten Donnerstag im Monat ein. So berichtet Christiane Schmid am 1. Juni in der Markthalle über Trauben, Wein und Winzer in der Saalestadt. Eine Objektbegutachtung hat Elfriede Böck für den 6. Juli auf der Museumsinsel vorgesehen. Am 3. August referiert Dr. Adina Rösch in der Markthalle über Gentechnik. Eine weitere Objektbegutachtung wartet auf Interessierte am 7. September auf der Saaleinsel zum Thema "Wein und Weinbau".