Stadt profitiert von Konjunktur
Autor: Redaktion
Bad Kissingen, Sonntag, 30. Sept. 2018
Die Erwartungen wurden wieder übertroffen. Die Steuereinnahmen sind auch in diesem Jahr höher als für den Haushalt zunächst kalkuliert.
Wenn das so weiter geht, wird 2018 finanztechnisch ein gutes Jahr für Bad Kissingen. Die Steuereinnahmen waren in der ersten Jahreshälfte 6,5 Prozent höher als kalkuliert.Dass sich die Haushaltslage am Ende besser darstellt, als am Anfang angenommen, ist bei der Stadt die Regel. Die Ansätze bei der Haushaltsaufstellung zu Jahresbeginn werden ganz offensichtlich vorsichtig gewählt. Bemerkenswert ist es aber doch, wenn, wie heuer, in einem guten Jahr die Erwartungen noch einmal deutlich übertroffen werden.
Mit knapp 875 000 Euro gab die Verwaltung beim Halbjahresbericht zum Etat im Stadtrat das Plus bei den Steuereinnahmen im Vergleich zum Ansatz an. 14,26 Millionen Euro Einnahmen verbuchte das Rathaus in der ersten Hälfte des Jahres. Als Soll für das ganze Jahr stehen im Haushalt 26,77 Millionen Euro geplante Einnahmen unter dem Punkt Steuern und ähnliche Abgaben.
Der Löwenanteil des ansehnlichen Zuwachses kommt von der Gewerbesteuer. 4,9 Millionen Euro hatte Bad Kissingen hier laut Rathaus bis zur Jahresmitte eingenommen. Das waren 700 000 Euro mehr als im Vergleichszeitraum 2017 und fast eine Million mehr als heuer für die erste Jahreshälfte angesetzt. Mehreinnahmen, wenn auch deutlich moderatere, meldet die Verwaltung zudem für den städtischen Anteil an der Einkommensteuer, bei der Grundsteuer B und der Grunderwerbsteuer.
Weniger Spielbankabgabe
;Weniger als die Hälfte der für das ganze Jahr angesetzten Einnahmen verbuchte die Stadt dagegen erneut bei der Spielbankabgabe. Knapp 306 000 Euro standen hier für das erste Halbjahr zu Buche. Insgesamt sind 650 000 Euro angesetzt. Ein Hinweis, dass die Geschäfte bei der Spielbank noch nicht entscheidend besser laufen.
Zum guten Zwischenergebnis und zur Zufriedenheit im Stadtrat trug auch bei, dass ein wesentlicher Ausgabenposten der Stadt, der Aufwand fürs Personal, im ersten Halbjahr 9,7 Prozent unter dem Ansatz blieb. Das hat wohl zum Teil mit bis zum Stichtag noch nicht vollzogenen Neueinstellungen zu tun. Kämmerer Gerhard Schneider dämpfte den Optimismus bei den Personalkosten denn auch gleich. Eine entscheidende Änderung sei da nicht abzusehen.
Dass es beim Kissinger Sommer eine deutliche Abweichung vom festgelegten Budget gab, sprach der Halbjahresbericht ebenfalls an. Die Vorgaben zum Defizit für den Kissinger Sommer, heißt es in dem Papier, könnten 2018 "leider nicht eingehalten werden". Das rühre nicht von den Ausgaben her. Die Ansätze dafür würden nicht überschritten. Allerdings werde der Ansatz für die Erträge - hauptsächlich aus Kartenverkauf und Sponsoring - um knapp 190 000 Euro verfehlt. Das war auch in der Bilanz zum Abschluss des Festivals angeklungen. Unterm Strich stellt sich die Finanzentwicklung laut Zwischenbilanz also durchaus positiv dar. Bis zur Jahreshälfte mussten keinerlei Kredite aufgenommen werden. Sowohl das Verwaltungsergebnis als auch das Finanzergebnis sehen deutlich günstiger aus, als im Ansatz für das ganze Jahr. Dennoch ist Zurückhaltung nicht verkehrt. Ein Zwischenergebnis bleibt ein Zwischenergebnis. Und weil der Haushalt erst Anfang April genehmigt wurde, kann ein Großteil der für heuer geplanten städtischen Investitionen erst in der zweiten Jahreshälfte umgesetzt werden. Siegfried Farkas