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Stadt Bad Kissingen will zwei Gasthäuser auf einen Streich verpachten


Autor: Redaktion

Bad Kissingen, Montag, 04. März 2019

Die Stadt Bad Kissingen tut sich offenkundig schwer, geeignete Pächter für herausragende Gastronomieobjekte zu finden. Ratskeller und Klaushof sind erneut ausgeschrieben.
Gertrud Groß hat die Pacht des Ratskellers im Oktober aufgegeben. Foto: Siegfried Farkas


Die Stadt Bad Kissingen tut sich offenkundig schwer, geeignete Pächter für herausragende Gastronomieobjekte zu finden. Ratskeller und Jagdhaus Klaushof sind erneut ausgeschrieben. Zusammen. Die Suche nach neuen Betreibern läuft bei den beiden markanten Objekten bereits ein Weile. Gertrud Groß, die den Ratskeller zuvor 16 Jahre lang betrieben hatte, zog sich Mitte Oktober aus persönlichen Gründen zurück. Die Stadt hatte das Traditionslokal im Erdgeschoss des Neuen Rathauses deshalb bereits im September zur Neuverpachtung ausgeschrieben.

Carin und Norbert Grohmer, die das Forsthaus Klaushof seit 2002 betreiben, sind zwar noch in der Gaststätte mit Anbindung an den städtischen Wildpark aktiv. Sie haben aber ebenfalls bereits vor einiger Zeit angekündigt, dass sie sich verkleinern und deshalb anstelle des Klaushofs im Lauf des Jahres die Eintracht in Reiterswiesen übernehmen wollen.

Der aktuelle Vertrag gilt nach Angaben des Pächterehepaars von Anfang Januar noch bis Ende des Jahres. Für einen reibungslosen Übergang seien sie zu jeder Hilfe bereit. Sobald es aber für das Forsthaus Klaushof Nachpächter gebe, wollen die Grohmers wechseln. Auch im Falle des Klaushofs haben die ersten Bemühungen der Stadt auf der Suche nach geeigneten Nachfolgern offenbar noch nicht den gewünschten Erfolg gezeitigt.

Neuerliche Ausschreibung

Die neuerliche Ausschreibung der beiden gastronomischen Objekte der Stadt wartet mit einer Besonderheit auf. Die Stadt zeigt sich dabei offen dafür, den Ratskeller und das Forsthaus Klaushof entweder wieder einzeln an zwei verschiedene Betreiber zu verpachten oder zusammen an einen. Als Frist für Bewerbungen ist der 28. April angegeben.

Erwartet werden, wie gewohnt, schlüssige Konzepte, Ausbildung und Vorerfahrung in der Gastronomie sowie Zuverlässigkeit. Umgekehrt bietet die Stadt langfristige Pachtverhältnisse.

Beim Ratskeller gibt die Stadt die Gesamtfläche mit 438 Quadratmetern an. Bis zu 185 Gäste könnten in den Räumen bewirtet werden. Da der Gästebereich in Stuben aufgeteilt ist, eigne er sich auch für gleichzeitig Bewirtung verschiedener Gruppen. Auf dem Rathausplatz bestehe zudem die Möglichkeit, 180 Quadratmeter Außenbewirtschaftsfläche zu nutzen. Beim Rakoczy-Fest erhalte der Pächter zudem das Vorrecht, den Rathausinnenhof zu bespielen.

Das Forsthaus Klaushof hat nach städtischen Angaben innen 300 Quadratmeter Gesamtfläche und bietet Platz für 115 Gäste. Auch hier können verschiedene Gruppen gleichzeitig bewirtet werden. Zur Gaststätte gehören ein Kiosk sowie 80 Biergartenplätze und 120 Terrassenplätze.

Das Forsthaus liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des städtischen Wildparks. Er ist das ganze Jahr über geöffnet und lockt im Jahr etliche Zehntausend Besucher an. Für die Zukunft plant der Freistaat dort ein Naturerlebniszentrum.

Die für den zukünftigen Betrieb der beiden Objekte notwendigen Erneuerungen ist die Stadt bereit zu leisten. Beim Ratskeller war im September die Rede von "sicherlich notwendigen Arbeiten", die in der Zeit der Schließung erledigt werden sollen. Eine sechsstellige Summe ist im Haushalt eingeplant. Auch im Klaushof werde geprüft, welche Renovierungen und Anschaffungen notwendig sind.

Wohl bereits fündig geworden

Abgeschlossen ist die Suche nach einem neuen Pächter offenbar in einem weiteren markanten gastronomischen Objekt in Bad Kissingen. Die Spielbank hat grundsätzlich einen neuen Betreiber für ihr Restaurant ausgemacht. Aktuell sucht das Casino für den künftigen Pächter jedenfalls "einen innovativen und interessierten Koch". Mehr dazu in einer der nächsten Ausgaben.