Schulhof als Treffpunkt für alle
Autor: Redaktion.
Rannungen, Freitag, 01. August 2014
Die Rannunger Dorferneuerung befindet sich in der Endphase. Der Gemeinderat hat ein letztes Vorhaben im Auge
Endspurt bei der Dorferneuerung: Wenn es nach dem Willen des Gemeinderats geht, soll der Platz zwischen Alter Schule, Rathaus, Kirche und Kindergarten noch mit Fördermitteln aus diesem Programm saniert werden. "Wir haben keinen Mittelpunkt im Dorf, wo sich die Leute treffen, wo beispielsweise der Musikverein seine Sommer-Serenade veranstalten könnte", sagt Bürgermeister Fridolin Zehner. In der Ratssitzung am Dienstag, 5.
August, will Architekt Johannes Hahn (Bad Kissingen) Pläne hierzu vorstellen. Wird das Unterfangen im Gremium positiv bewertet, will Zehner sofort einen Antrag ans Amt für ländliche Entwicklung (Würzburg) schicken.
Die Dorferneuerung lief in Rannungen bereits vor gut zehn Jahren an. Nachdem man sich schon im Jahr 1999 in mehreren Arbeitskreisen Gedanken darüber gemacht hatte, was im Ort saniert oder ganz neu gestaltet werden müsste, wurde ein Jahr später der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft gewählt. Zunächst mahlten die Mühlen jedoch etwas langsamer, weil die Dorferneuerung mit der Unternehmens-Flurbereinigung einherging.
Kurz nachdem Zehner 2002 seine erste Amtsperiode angetreten hatte, sollten die ersten Projekte der Dorferneuerung anlaufen. Eine Wunschliste der Teilnehmergemeinschaft hatte das Amt für ländliche Entwicklung bereits zur Kenntnis genommen. Die gesamte Bausumme für Rannungen war daraufhin aber auf 1,8 Millionen Euro gedeckelt worden. Eine Förderung gibt es bei derartigen Projekten jedoch immer nur, wenn die Kommune kofinanziert.
Hohe Pro-Kopf-Verschuldung
"Damals konnten wir das aber nicht umsetzen, die Gemeinde hatte kein Geld", erinnert sich Zehner an die Etats seiner ersten Amtsjahre. Die Würzburger Behörde monierte sogar, dass keine Fördermittel für die Dorferneuerung abgerufen wurden, so Zehner weiter.
"Aber wir waren zu finanzschwach." Mit den damaligen Zinssätzen von sechs bis sieben Prozent habe man kein Geld aufnehmen und keine Projekte umsetzen können, sagt Zehner und denkt noch mit Schrecken an das Haushaltsjahr 2003, als der Rannunger Etat nicht genehmigungsfähig war. Damals hatte die Kommune eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1200 Euro. Heute liegt diese bei 500 Euro. "Inzwischen haben wir uns ein bisschen hochgerappelt", sagt der Bürgermeister nicht ohne Stolz.
Als umfassendes Großprojekt kam 2006 dann die Sanierung der Raiffeisenstraße ins Spiel. Im Ratsgremium gab es dafür jedoch zunächst keine Mehrheit, weil einige Ratsmitglieder damals horrende Kosten für die Gemeinde befürchteten. Ein Jahr später ging das Projekt dann doch endlich durch. 830 000 Euro waren dafür angesetzt. Die Gemeinde sollte 250 000 Euro beitragen.
Im Zuge der Straßen-Neugestaltung sollten auch die Bushaltestelle runderneuert, der Dorfbrunnen rekonstruiert und das Kriegerdenkmal saniert werden. Freilich musste man auch die Erneuerung von Kanal und Wasserversorgung in dieser Straße angehen.
Neues Projekt Schulhof
Als letzte Maßnahme der Dorferneuerung wollte man eigentlich noch die Umgestaltung des Feuerwehrhauses zum Dorfgemeinschaftshaus in Angriff nehmen, sagt Zehner. Die Würzburger Behörde hätte das auch genehmigt, aber im Ratsgremium war man dagegen, so der Bürgermeister weiter. Das könne man auch in Eigenleistung stemmen, hieß es in der Sitzung.
Weil von den ursprünglich veranschlagten 1,8 Millionen Euro der Bausumme bislang lediglich 800 000 Euro für das Projekt Raiffeisenstraße verbaut sind, zeige man sich im Amt für ländliche Entwicklung noch gesprächsbereit. In der jüngsten Sitzung diskutierte man daher noch das "Projekt Schulhof" (Alte Schule).
Bis die Behörde die Unterlagen geprüft hat, werden wohl einige Monate ins Land gehen, glaubt Zehner. Dann wird der Architekt zunächst die konkrete Planung des Platzes angehen. Später müssen die anstehenden Arbeiten ausgeschrieben werden. "Heuer wird man sicher nicht mehr beginnen."