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Rakoczy 2014: Bunt, fröhlich und friedlich


Autor: Benedikt Borst

Bad Kissingen, Sonntag, 27. Juli 2014

90 000 Menschen kamen zum Rakoczy-Fest nach Bad Kissingen, 10 000 mehr als erwartet. Das Fest verlief ruhig. Ein Gewitter verpasste den mit 35 000 Gästen stark besuchten, historischen Festzug knapp.


Der historische Festzug war gerade eine halbe Stunde unterwegs, als tiefes Donnergrollen zu hören war. Rakoczy-Festorganisator Thomas Lutz verfolgt auf seinem Smartphone das Regenradar, kurz vorher Stand er mit einem Piloten des Bad Kissinger Fliegerclubs in Kontakt. "In Oerlenbach geht gerade ein Wolkenbruch runter, aber so wie es aussieht, zieht der Regen an uns vorbei", sagt Lutz.

Er behielt recht, während des Umzuges blieb es mit 27 Grad trocken und heiß. "Wir

sind dankbar für den Wind, der das Gewitter in Richtung Oerlenbach abgeschoben hat", meint Lutz. Die Erleichterung ist ihm anzumerken. Kein Wunder: Die Pferde der 40 Festwagen werden für die mehreren tausend Besucher auf engem Raum bei einem Gewitter zur Bedrohung, sollten die Pferde Panik bekommen. "In so einem Fall müssen wir als erstes schauen: Wie reagieren die Pferde? Und als Zweites: Wie reagiert der Gast?", erklärt Lutz. Helfer der Feuerwehren hätten dann schnell handeln und die Menge in der Innenstadt verteilen müssen. Alle raus aus der Gefahrenzone. Letztlich ging es gut, das Unwetter hat den historischen Festzug verschont. Auch sonst gab es kaum Störungen. Aufregung entstand in der Von-Hessing-Straße, als ein Pferd vermutlich wegen der Hitze zusammenbrach. Das Tier wurde getränkt und konnte nach einer kurzen Pause weiter laufen.

Das Organistorenteam um Thomas Lutz und Bruno Heynen ist sowohl mit dem Festzug am Sonntag als auch mit den übrigen Festtagen sehr zufrieden. Der Rakoczy-Ball sei mit 600 verkauften Karten erfolgreich verlaufen und die brennende Saale mit Begleitfeuerwerk am Ufer sei sehr gut besucht gewesen. "Das Fest wurde gut angenommen", sagt Bruno Heynen.

25 000 Gäste hielten sich am Freitag in der Innenstadt auf. Am Samstag waren 30 000 Gäste in den Straßen unterwegs, am Sonntag waren es zum Umzug und Feuerwerk 35 000 Menschen. "Gerade der Festzug war sehr stark besucht", sagt Lutz.

Der Festzug nahm in diesem Jahr eine neue Route: Die Festwagen fuhren zum ersten Mal nicht durch die Ludwigstraße, sondern bogen vorher ab in Richtung des ehemaligen Stei genberger Hotels. "Wir sind mit der geänderten Festroute zufrieden und wollen sie beibehalten", sagt Lutz dazu. Der Vorteil: Der Festbetrieb in der Ludwigstraße wird nicht gestört. Außerdem haben die Wagen und Zuschauer in der neuen Route mehr Platz. "Dass die Ludwigstraße wegfällt ist eine Verbesserung für die Sicherheit", stimmt Stadtbrandinspektor Harald Albert zu.

Neben dem geänderten Festzugverlauf gab es weitere Neuerungen: Im Kurgarten war am Sonntag eine Spielwelt mit historischen Holzspielzeugen aufgebaut, das Feuerwerk wurde mit einem Countdown auf den Bühnen angekündigt, außerdem startete zwei Mal ein Flugzeug des Bad Kissinger Fliegerclubs und zog ein Rakoczy-Banner über die Stadt. "Das wird in den nächsten Jahren weiter eingebaut", kündigt Lutz an.

Trotz der Besuchermassen - es kamen 10 000 Menschen mehr als erwartet - verlief das Fest aus Sicht der Einsatzkräfte sehr ruhig. "Unsere Bilanz: Bisher war es friedlich, es gab keine relevanten Verstöße", teilt Lothar Manger, Einsatzleiter der Polizei am Sonntagmittag mit.