Projekt ist noch nicht tot
Autor: Redaktion
Bad Kissingen, Dienstag, 26. Juni 2018
Die Stadt ist nach wie vor im Gespräch mit einem Entwickler, der auf dem Areal am Salinenparkplatz Einzelhandel ansiedeln möchte.
Eine Zeit lang herrschte in Bad Kissingen der Eindruck, das Thema Einzelhandel am Salinenparkplatz sei erledigt. Jetzt ist klar, im Hintergrund wird weiter verhandelt.
Die Hoffnung auf einen Magnetbetrieb geistert schon lange durch die Träume der Kissinger Kommunalpolitik. Als das Stichwort vor gut zwei Jahrzehnten zum ersten Mal in Stadt und Rathaus die Runde machte, richteten sich die Gedanken hauptsächlich auf sehr zentrale Standorte. Damals kreisten die Gespräche noch um ein ehemaliges Kaufhaus oder auch um das frühere Telekom-Gebäude in der Ludwigstraße.
Davon hat sich die Diskussion längst entfernt. Favorit unter den möglichen Standorten ist seit einigen Jahren der Parkplatz Tattersall, vom Kissinger Volksmund gerne noch Salinenparkplatz genannt. Das Flächenangebot dort entspräche wohl den Vorstellungen von Entwicklern solcher Projekte in einer Stadt der Größenordnung Bad Kissingens.
"Wertiger Einkaufsmarkt"
Entscheidend ist aus städtischer Sicht außerdem die Anbindung so einer Ansammlung von Einzelhandel Richtung Innenstadt. Ziel muss aus Sicht der Kommunalpolitik und auch des bestehenden innerstädtischen Einzelhandels sein, dass so ein Projekt zusätzliche Kaufkraft nach Bad Kissingen bringt. Wenn es nur Potenzial aus dem Zentrum abzöge, wäre unter Umständen der Schaden größer als der Nutzen.
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Der Stadtrat hat bereits bei der Vorstellung einer Projekt- und Entwicklungsgesellschaft vor viereinhalb Jahren eine Lösung favorisiert, bei der ein "wertiger Einkaufsmarkt" einen Großteil der Verkaufsfläche belegen sollte. Zudem setzte die Stadt auf positive Ergänzung des innerstädtischen Sortiments. Märkte aus dem Discountbereich sollten nicht am Salinenparkplatz angesiedelt werden.
Parkplatz-Frage
Der Entwickler, mit dem die Stadt seinerzeit noch zusammenarbeiten wollte, war allerdings schon kurz danach aus dem Geschäft. Wie es aus dem Stadtrat heißt, gab es aber bald einen anderen Gesprächspartner. Dessen Vorstellung habe viele Räte überzeugt, berichten Mitglieder des Gremiums. Man sei auch schon in Gesprächen über das Parken dort. Dieses Thema ist besonders wichtig, weil so ein Einzelhandelsobjekt mit mehreren Märkten und Geschäften selbst einigen Bedarf an Stellflächen hat. Darüber hinaus kann die Stadt unterm Strich auf das bestehende Angebot an Flächen dort nicht verzichten.
Kritik von Mitbewerber
Dass das Projekt Einzelhandel am Salinenparkplatz nicht gestrichen ist, wurde jetzt eher zufällig bekannt, weil der angesprochene Gesprächspartner der Stadt nicht der einzige Interessent für das Areal ist. Ein anderer Entwickler hat erfahren, dass die Exklusivität, die dem Mitbewerber zur Entwicklung seiner Pläne zugesichert wurde, verlängert werden soll. Es sei aber unverständlich, andere auszuschließen, kritisiert er, wenn in der Sache lange Zeit nichts vorangegangen sei.
Von der Stadt Bad Kissingen war zu den Details der Angelegenheit am Montag keine Stellungnahme zu erhalten. Da gehe es um Grundstücksangelegenheiten, erklärte Sprecher Thomas Hack zur Begründung. Unabhängig vom konkreten Vorgang seien solche Projekte aber kaum ohne Exklusivitätsvereinbarungen vorstellbar.
Ein Entwickler müsse auf dem Weg zur Umsetzung des Gesamtkonzepts für ein Projekt ja Vorverträge mit einzelnen Partnern abschließen. Dafür müsse er sich darauf verlassen können, dass er seine Vereinbarungen am Ende auch erfüllen darf. far