Unter dem Motto "Winterwald" entsteht in der Ludwigstraße in Bad Kissingen ein neuer Weihnachtsmarkt-Abschnitt. 20 Tannenbäumchen, vier Essensbuden und ein Retro-Kutschenwagen sinken in dem Meer aus Hackschnitzeln ein. 30 Kubikmeter geschreddertes Holz haben der Betreiber Florian Griebel und sein Team auf der Fläche in der Straße verteilt. Dort sollen die Weihnachtsmarktbesucher ab Freitagabend Feuerzangenbowle schlürfen und Flammkuchen knabbern. Die Neuerung sorgt für viele neugierige Blicke und einige besorgte Stimmen.
Schön ist es, aber ...
Schön anzuschauen ist es ja schon, meint Stadtbrandinspektor Harald Albert. Die Stelle sei für den Aufbau aber alles andere als optimal. Immerhin gehe es recht eng zu. "Ich habe massive Bedenken, an der Stelle mit unserer Drehleiter durchzukommen", meinte Albert im Vorfeld. Gestern Abend hat er den Test gemacht. Um seinen Rat habe man ihn im Vorfeld nicht gefragt, meinte der Stadtbrandinspektor. Der Leiter des Ordnungsamts sieht das anders: "Es ist gewährleistet, dass die Feuerwehr im Notfall durchkommt", sagte Rainer Warzecha auf Anfrage dieser Zeitung. Schließlich habe man sich im Vorfeld mit der Feuerwehr abgesprochen, meint der Ordnungsamtleiter. Eine Sondernutzungserlaubnis regelt, dass der Veranstalter des Weihnachtsmarktes, "Pro Bad Kissingen", die Werbegemeinschaft der Geschäftstreibenden, die Ludwigstraße für einen weiteren Markt-Abschnitt nutzen darf. Dreieinhalb Meter muss der Rettungsweg breit sein. "Das wird eingehalten. An den Kurven wurde es breiter gemacht", sagt Rainer Warzecha. Dass das reicht, glaubt Harald Albert, Kommandant der Feuerwehr Bad Kissingen, nicht. Er hat gestern Abend den Test gemacht und ist mit dem Drehleiter-Fahrzeug im "Winterwald" in der Fußgängerzone stecken geblieben. Kein Problem für den Betreiber, meint er. Der rückt seinen Stand nun einfach eineinhalb Meter weiter nach innen, so dass die Feuerwehr sich im Falle eines Brandes mit ihren Fahrzeugen durchschlängeln kann.
"Kissingen verträgt Neues"
Ein Blickfang ist der Abschnitt allemal. Von Montag bis Mittwoch war die Eventagentur Griebel mit dem Aufbau beschäftigt. Auf das Ergebnis gab es bisher nur positive Reaktionen, meint Florian Griebel: "Kissingen kann etwas Neues vertragen, ich denke das wird von den Leuten gut angenommen." Während des Sommers hat Griebel den Stadtstrand betrieben. Heuer steigt er in den Weihnachtsmarkt ein. "Eine schöne Lage", sagt er. Besonders hier in der Ludwigstraße sei dieses Areal gut platziert, meint der junge Unternehmer.