Neuerungen in Glauben und Genuss auf dem Kreuzberg
Autor: red
Bischofsheim an der Rhön, Mittwoch, 12. November 2014
Der heilige Berg der Franken soll mit einem neuen Konzept als spiritueller Ort gestärkt werden. Der neue Leitsatz lautet "Kloster Kreuzberg - glauben und genießen" und wird nun konsequent umgesetzt.
Im Kloster Kreuzberg und seiner Klosterwirtschaft hat sich heuer viel verändert. Mit Pater Stanislaus hat nicht nur ein neuer Guardian seine Tätigkeit aufgenommen, auch die Position der Geschäftsleitung der Klosterbetriebe wurde nach dem Weggang von Bruder Johannes Matthias mit der Brückenauerin Angelika Somaruga neu besetzt. Diese Veränderungen brachten auch verschiedene Neuerungen und inhaltliche Weichenstellungen mit sich, die Angelika Somaruga und Pater Stanislaus
vorstellten.
Schon der Empfang zum Ende der Saison machte die Veränderung deutlich. War der Antoniussaal in den Vorjahren zu diesem Anlass voll, kam diesmal nur ein kleiner Kreis von Gästen. Provinzialvikar Franz Josef Kröger, der Fuldaer Guardian Heinz-Jürgen Reker, die beide dem neuen Aufsichtsrat der Klosterbetriebe angehören, Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner, stellvertretender Landrat Josef Demar und Bürgermeister der Nachbargemeinden sowie leitende Mitarbeiter des Klosters ließen sich bei diesem "franziskanischen Treffen" über die Änderungen und Planungen auf dem Kreuzberg informieren,
Kein Oktoberfest-Charakter
Sichtbarer Ausdruck der Änderungen ist, wie Angelika Somaruga vorstellte, ein neues Logo. Unter der Silhouette des Klosters und den drei Kreuzen ist der Schriftzug "Kloster Kreuzberg - glauben & genießen" zu lesen. Dieses Logo, so die Geschäftsführerin, sei vom Team der Klosterbetriebe, der Leitung des Franziskanerordens, dem sehr engagierten Interims-Geschäftsführer Wolfgang Gehra sowie einer Werbefirma entwickelt worden. Es soll die Zielsetzung eines Gleichgewichts von Glaube und Genuss, von Kreuz und Krug darstellen. Entsprechend laute auch der Leitsatz für die Klostergastronomie: "Ganzheitlicher Genuss in uriger Atmosphäre". Es gehe darum, weg vom Oktoberfest-Charakter zu kommen, der in jüngerer Zeit auf dem Kreuzberg immer mehr zugenommen habe. Das Kloster sei ein spiritueller Ort, an dem jeder eingeladen sei, Brotzeit und Bier zu genießen. "Wir stehen aber nicht für Kegelausflüge, Junggesellenabschiede und laute Geburtstagsfeiern", betonte Somaruga mit Nachdruck. Um diese Auswüchse abzuschaffen, seien inzwischen auch Security-Leute in der Klosterwirtschaft tätig. Dabei sei ihr klar, betonte Angelika Somaruga, dass dies vielen Freunden des Kreuzbergs überhaupt nicht gefalle und schon für heftigen Ärger gesorgt habe. Eindringlich bat sie um Verständnis: "Es geht nicht anders!" Es gehe um Sicherheit für Personal und Gäste. Seit die Mitarbeiter einer sehr seriösen Firma nun regelmäßig im Einsatz sind, habe sich die Lage wesentlich entschärft.
Dass der Kreuzberg mehr ist als Bier und Gastronomie, sei auch im Orden sehr deutlich geworden. Der Übergang des Kreuzbergs an die Deutsche Franziskanerprovinz sei diesbezüglich das Beste gewesen, was passieren konnte, sagte Somaruga. Damit sei dort noch klarer geworden, dass die ganze Region an dem bedeutenden Wallfahrtsort hänge und keinesfalls eine Auflösung des Klosters wolle. Der Kreuzberg stehe für Glauben und Gastronomie. Dem stimmte auch Provinzialvikar Kröger, nach dem Provinzialminister der ranghöchste Franziskaner in Deutschland, zu. Es gehe darum zu sehen, dass das Kloster ein spiritueller Ort bleibt, mit all dem, was den Kreuzberg genussvoll macht - seien es Wanderungen, sei es das Bier. Bischofsheims Bürgermeister Udo Baumann zeigte sich sehr angetan von den Neuerungen auf dem Kreuzberg, dem "touristischen und spirituellen Highlight" der Region. Thomas Pfeuffer