Neuer Pächter für Kurgarten-Café
Autor: Redaktion
Bad Kissingen, Freitag, 15. Juli 2022
Obwohl das Kurgarten-Café in bester Lage in Bad Kissingen liegt, ist es schon eine ganze Weile geschlossen. Warum es nun endlich einen Pächter gibt, welche Pläne er hat und wann das Café wieder öffnet.
Sie laufen unter den Arkaden entlang, versuchen die Türe zu öffnen oder pressen ihre Gesichter gegen die Scheiben - bei näherer Beobachtung im Kurgarten zeigt sich, dass Kurgäste und Spaziergänger sich nicht so recht damit abfinden wollen, dass das Kurgarten-Café momentan geschlossen hat.
Der frühere Betreiber, Jochen Wehner, hatte bereits im August 2021 erklärt, aufgrund der Corona-Lage den Pachtvertrag nicht zu verlängern. Zum Jahreswechsel hatte er endgültig den Betrieb im renommierten Café neben dem Regentenbau eingestellt. Mitte Januar hatte die Staatsbad GmbH per Annonce einen neuen Pächter oder eine neue Pächterin gesucht, Mitte März lief die Bewerbungsfrist ab. Zum Ergebnis der Ausschreibung verweigerte die Staatsbad GmbH bereits im Mai die Aussage. Auch eine aktuelle Nachfrage der Redaktion, wie viele Bewerberinnen und Bewerber es nun letztendlich auf die Ausschreibung gab, blieb unbeantwortet. Aus Gründen der "Vertraulichkeit", so Pressesprecherin Theresa Preisendörfer.
Ein weiteres Standbein
Nach langem Stillstand ist nun jedoch alles ganz schnell gegangen. "Das Telefon hat vor etwa drei Wochen geklingelt - und der Wirtschaftsförderer der Stadt hat mich gefragt, ob ich nicht Interesse habe, das Kurgarten-Café weiterzuführen", erzählt Florian Höhn.
Der 33-Jährige ist in der Bad Kissinger Gastronomie-Szene kein Unbekannter. In "Emmanuels Restaurant-Bar" in der Grabengasse hat er Fachkraft im Gastgewerbe gelernt und sich nach 13 Jahren dort 2019 mit "Flo's Bistro Bar Lounge" in der Spargasse selbstständig gemacht. "Ich wollte einfach etwas Eigenes eröffnen", sagt er. Neben "Flo's Bar" betreibt er mittlerweile auch die Shisha-Bar "Skyline Lounge" sowie das Kindermodengeschäft Cosimo nebenan.
Von der Stadt kontaktiert
Der Gastronom selbst war überrascht als der Anruf kam. Beworben hatte er sich jedenfalls nicht. "Das hatte ich leider gar nicht mitbekommen", erzählt er. Warum keiner der Bewerber auf die Anzeige die Pacht übernommen hat? Auch dazu gibt es von Seiten der Staatsbad keine Auskunft. Fest steht, dass die Stadt mit auf die Suche ging, wie der städtische Pressesprecher Thomas Hack auf Nachfrage der Redaktion bestätigt: "Die städtische Wirtschaftsförderung hat sich miteingebracht."
Florian Höhn hatte sich nach dem Anruf der Stadt eine Nacht Bedenkzeit erbeten. "Am Abend habe ich mich mit meiner Partnerin Chantal Schneider zusammengesetzt. Sie ist sehr engagiert und wir haben noch in derselben Nacht einen Businessplan geschrieben." Dieser habe bei der Stadt Zuspruch gefunden, sodass es schnell losgehen konnte, erzählt der Gastronom: "Der Zeitplan ist sehr knapp, wir haben Vollgas gegeben." Am 20. Juli wird das Kurgarten Café nun wieder öffnen. Erklärtes Ziel war auch für das Rakoczy-Fest bereit zu sein.
Nach einer Bar und einer Shisha-Lounge nun das Kurgarten-Café - passt das zusammen? "Ich wollte etwas für Bad Kissingen tun", sagt er. "Und ich will zeigen, dass ich auch etwas anderes kann." Die Chance sich zu beweisen, reize ihn.