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Neue Frist bis Februar 2017


Autor: Paul Ziegler

Bad Kissingen, Montag, 23. Mai 2016

Die Immobilien Freistaat Bayern haben eine neue Ausschreibung für ein Hotel am Kurgarten in Bad Kissingen veröffentlicht.
Freier Platz für ein neues Hotel: Die Immobilien Freistaat Bayern hat ein neues Exposé für den Verkauf des ehemaligen Steigenberger-Geländes am Bad Kissinger Kurgarten veröffentlicht. Mit dem Kauf verbunden ist die Verpflichtung, hier ein neues Hotel zu bauen. Foto: Paul Ziegler


Es liegt vor. Am Freitag, 20. Mai, hat der Freistaat Bayern das neue Exposé für einen Hotelneubau am Kurgarten in Bad Kissingen (ehemaliges Hotel "Steigenberger") veröffentlicht. "Schriftliche Angebote werden bis zum 28. Februar 2017 erbeten", heißt es darin. Will bedeuten: Man lässt sich Zeit, man lässt potenziellen Investoren Zeit, sich genau umzuschauen und zu entscheiden.
Es geht um einen "exklusiven Hotelstandort mit optionaler teilweiser Wohnbebauung

(25 Prozent der geplanten Geschossfläche). Das Gelände, das dafür zur Verfügung steht, ist 5200 Quadratmeter groß und beinhaltet als teilweises "Fundament" die noch vorhandene Tiefgarage. Diese wird der Freistaat Bayern sanieren, heißt es in der Beschreibung des Objektes, dadurch werde sich die Zahl der Parkplätze von 140 auf 90 reduzieren. "Die künftige Nutzung der Tiefgarage steht vollständig und exklusiv dem Erwerber zu.

... Der Freistaat Bayern ist daran interessiert, einen Teil der Tiefgaragenstellplätze anzumieten" (wahrscheinlich für das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, LGL, Außenstelle Bad Kisisngen, Anm. d. Red.), heißt es im Exposé wörtlich.


Planungsrecht liegt vor

Die planungsrechtlichen Voraussetzung "für die Errichtung eines

Vier-Sterne/ Vier-Sterne-Plus-Hotels oder höher (oder eines qualitativ vergleichbaren Hotels" liegen vor. Der Bauausschuss der Stadt Bad Kissingen hat dafür die nötigen Voraussetzungen geschaffen (im Februar 2016). "Ich bin froh, wenn sich etwas tut", kommentierte Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) am Montag das veröffentlichte neue Exposé der Immo Bayern, freilich wollte er dabei nicht schönreden, dass Februar 2017 "schon eine lange Zeit" sei, die der

Freistaat möglichen Bewerbern gibt. "Ich bin ein ungeduldiger Mensch", sagte Blankenburg dazu, "aber ich habe den Eindruck, dass Heimatminister Markus Söder wirklich dahinter steht."


Wie sieht das Programm aus?

Im Exposé des Freistaates ist auch genau festgehalten, welche Informationen ein potenzieller Käufer/ Investor des Geländes / Hotels abgeben muss.

Darin enthalten sind etliche Informationen über ein ausführliches Betreiber- und Hotelkonzept, welche Zahl an Hotelzimmern in der geplanten Kategorie in Bad Kissingen erstellt werden sollen, ein Raum- und Funktionsprogramm, die Vorstellung des Konzeptes sowie eines Referenzprojektes. Natürlich wird auch die Bonität des möglichen Käufers/ Investors erfragt.

In jedem Fall verpflichtet sich der Erwerber des Geländes zur Errichtung eines Hotelneubaus und der Einhaltung einer Qualitäts-Kategorie von mindestens vier Sternen.


Jetzt überwiegt die Hoffnung

Die Inbetriebnahme des Hotels wird fixiert auf fünf Jahre nach Besitzübergang, wird die Frist (nur bei Verschulden des Betreibers) nicht eingehalten, kostet das 4000 Euro/ Tag an Vertragsstrafe (maximal 750 000

Euro). Aber soweit will man zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht denken, eher die Hoffnung schüren, dass sich mit der neuerlichen Ausschreibung des Objektes in diesem Sommer etwas Zählbares ergibt.
Das neue Exposé ist laut Oberbürgermeister Kay Blankenburg vielleicht "die letzte Patrone", die man für die Realisierung des Projektes noch in der Trommel hat.

Und die Zeit sollte man sich nehmen, diese Frist sollte auch ein ungeduldiger Mensch wie er akzeptieren, so dass sich keine Bewerber "auf Verdacht melden müssen" und hinterher wieder einen Rückzieher machen (müssen). "Da muss was gehen und da wird was gehen", so der Oberbürgermeister.
 


Hintergrund


Bauabschnitt 2014/ 2015 Planung und anschließender Rückbau der nicht

denkmalgeschützten Bausubstanz - ehemaliges Kurhaushotel ohne geschützten Neumannflügel sowie Kurgastzentrum - durch den Freistaat Bayern ist erfolgt.

Bauabschnitt 2015 bis 2020 Planung und anschließende Sanierung und Umnutzung des Denkmals Kurhausbad einschließlich Neumannflügel, für Kurort spezifische Zwecke durch den Freistaat Bayern (Haus für Gesundheitsmanagement).

Bauabschnitt 2016 bis 1.Quartal 2019 Sanierung der Tiefgaragen in besonderer Abstimmung mit den Erfordernissen des Hotelinvestors und unter Berücksichtigung des Heilquellenschutzes.