Der Schulleiter des Würzburger Matthias-Grünewald-Gymnasiums wird wegen einer Impfaktion mit Briefen belästigt. Was dahinter steckt und wie die Lage an Schulen ist.
Auf den ersten Blick ist der Elternbrief mit Corona-Hinweisen, den Martin Weinert, Leiter des Würzburger Matthias-Grünewald-Gymnasiums, vergangene Woche verschickt hat, nicht weiter ungewöhnlich. "Jeder ist angehalten (...) auf ausreichende Handhygiene zu achten", heißt es da etwa. Irritierend wird es jedoch in der Schlussbemerkung einige Seiten später:
"Aus aktuellem Anlass möchte ich Sie bitten, von (Ketten-) Briefen an mich Abstand zu nehmen, in denen mir gefährliche oder schwere Körperverletzung (...) oder gar Totschlag unterstellt werden", schreibt Weinert dort. Doch was ist am Matthias-Grünewald-Gymnasium eigentlich passiert?
Impfaktion an Würzburger Schule war großer Erfolg - dann folgten Hassbriefe
Am 18. November, so Weinert auf Anfrage, habe er an seiner Schule zum zweiten Mal eine freiwillige Impfaktion in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz organisiert. Gedacht war die Aktion für Schülerinnen und Schüler, deren Eltern ihr Einverständnis erklärt hatten, Lehrkräfte und Angehörige. "Das war ein großer Erfolg, bei manchen Familien haben sich sogar die Großeltern an unserer Schule impfen lassen", so Weinert. Rund 70 Impfungen seien verabreicht worden.
Doch nicht alle Eltern hätten die Aktion anscheinend positiv aufgefasst. Kurz nach der Aktion seien besagte Kettenbriefe eingetrudelt, in denen ihm wüste Unterstellungen gemacht würden. Darunter etwa der Vorwurf, dass er Kinder und Jugendliche gegen den Willen der Eltern impfen würde.
Ein Vorwurf, der freilich komplett aus der Luft gegriffen und für ihn Ausdruck einer "nachhaltig gestörten" Vertrauensbasis zu diesen Eltern sei. Bedroht fühle er sich zwar nicht durch solche Zuschriften, dennoch habe er der Vollständigkeit halber das Bayerische Kultusministerium und die Ministerialbeauftragten für Gymnasien in Unterfranken informiert.
"Dann kämen wir gar nicht mehr zum Unterrichten": Schulleiterin nicht überrascht
Christine Martin ist stellvertretende Ministerialbeauftragte für unterfränkische Gymnasien und Leiterin des Würzburger Wirsberg-Gymnasiums. Sie sagt auf Anfrage der Redaktion: "Solche Reaktionen haben Schulen in der Region immer mal wieder erhalten." Man müsse sich immer im Einzelfall anschauen, inwiefern eine Bedrohung gegeben sei, sollte das insgesamt aber nicht allzu ernst nehmen. "Wenn wir all diese Briefe beantworten würden, kämen wir gar nicht mehr zum Unterrichten."
Auch Schulleiter Weinert denkt gar nicht daran, diese Briefe zu beantworten. Er freue sich vielmehr über die enorme positive Resonanz, die er für seine Impfaktion in den vergangenen Tagen von Eltern und Angehörigen erhalten habe. Eine dritte Impfaktion sei zudem bereits in Planung. "Hier sind wir jedoch abhängig von den Kapazitäten des Roten Kreuzes."
Gemeinsam gegen Rassismus!
Hetze gegen ungeimpfte muß aufhören.
Dieser Terror geht nicht nur von geimpften
oder radikalen Experten aus. Etablierte Politiker*innen zündeln mit, ohne Rücksicht
welche Schäden sie in der Gesellschaft
anrichten
Wollen Sie Ihren Mumpitz jetzt überall verbreiten, oder war das das vorgezogene Wort zum Sonntag?
Hier hetzen eindeutig Impfverweigerer gegen einen vorbildlichen Schulleiter, der seinen Schülern ein Impfangebot in der Schule unterbreitet, dass er die Schüler nicht wieder in ein paar Wochen wegen Coronaausbrüchen nach Hause schicken muss!
Es geht mir nicht um den Schulleiter
Sie verurteilen auch keine rassistische Hetze, sondern es geht Ihnen lediglich darum wirre Ideen in die Welt zu setzen!
Kein vernünftiger Mensch denkt so quer wie Sie.
Ich denke wenigstens noch