Nach 31 Jahren: Gibt es neue Beweise für den Mord in Wörth?
Autor: Redaktion
Wörth am Main, Mittwoch, 04. Mai 2022
Ermittler suchen in Wörth am Tatort nach konkreten Spuren im Fall des getöteten Bäckerlehrlings Klaus Berninger. Er kam vor 31 Jahren ums Leben. Warum die Polizei den Cold Case gerade jetzt noch einmal aufgreift.
Schlummert im Waldboden - unweit vom Fundort der Leiche eines 16-Jährigen - der entscheidende Beweis, der alle Fragen beantwortet? Einen über Jahrzehnte ungeklärten Fall nennen Ermittler einen Cold Case - aber in Wörth sind sie ganz heiß, nach 31 Jahren endlich Antworten zu kriegen: Sie drehten jetzt im Wald bei Wörth (Lkr. Miltenberg) buchstäblich jeden Stein um. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:
1. Worum geht es?
Am 20. Dezember 1990 wurde der 16-jährige Klaus Berninger gegen 18 Uhr zuletzt gesehen - vor der Kneipe "Nachtfalter" in Wörth am Main, wo er zum Billard verabredet gewesen sein soll. Danach verliert sich seine Spur. Am Abend war der Jugendliche, der eine Ausbildung in der Bäckerei der Eltern machte, nicht nach Hause zurückgekehrt. Drei Tage später fanden Spaziergänger seine Leiche am Schneesberg, einem Waldstück bei Wörth. Klaus Berninger ist laut Polizei durch einen Schlag mit einem scharfkantigen Werkzeug gegen den Hals gestorben.
2. Was passierte am Dienstag in Wörth?
Am Waldrand unweit einer Hütte - etwa fünf Kilometer vom Ortskern entfernt - stehen am Dienstagmorgen Polizeiautos. Ein Dutzend Journalisten beobachtet die Suchaktion am Tatort. Mit Trassierband sperren Polizisten schmale Suchstreifen rund um die Stelle ab, an der vor 31 Jahren die Leiche gefunden wurde. Dann durchkämmen sie in immer neuen Suchschleifen das 2500 Quadratmeter große Waldstück. Ein Beamter schreitet mit einem Metalldetektor voraus. Wenn das sensible Gerät anschlägt, kommt ein anderer Polizist mit einer Schaufel und gräbt das Fundstück aus.3. Was wollen die Ermittler finden?