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Mann gibt sich als Diplomat des Deutschen Reiches aus


Autor: Ralf Ruppert

Großenbrach, Sonntag, 09. Februar 2014

Wie im falschen Film kamen sich am Samstagmorgen die Beamten einer uniformierten Streifenbesatzung der Bad Kissinger Polizei bei einer Fahrzeugkontrolle in Großenbrach vor: Ein Mann gab sich als Diplomat des Deutschen Reiches aus und forderte Hilfe der Alliierten an.
Ein Mann gab sich bei einer Fahrzeugkontrolle in Großenbrach vor als Diplomat des Deutschen Reiches aus und forderte Hilfe der Alliierten an. Symbolbild: Archiv


An der "Aschacher Kreuzung" war ein Mercedesfahrer aufgefallen, da er das dortige Stoppschild missachtet hatte. Nachdem der Wagen dann im Bad Bockleter Gemeindeteil Großenbrach angehalten wurde, wies sich der 67-jährige Fahrer mit einem Diplomatenpass des "Deutschen Reichs" aus. Seinen Erläuterungen zufolge sei er bereits vor längerer Zeit aus der Bundesrepublik ausgetreten und sei nun Diplomat des Deutschen Reichs.

Nachdem der ältere Herr auch die Polizei lediglich als Stiftung ohne jegliche Rechte ansah und sich vehement weigerte, sich ordentlich auszuweisen und seinen Führerschein vorzuzeigen, wurde zunächst einmal die Weiterfahrt unterbunden. Er wurde zur Feststellung seiner Identität zur Dienststelle verbracht. Wie sich dort herausstellte, wurde gegen den 67-jährigen bereits mehrfach wegen gleichgelagerter Sachverhalte Anzeige erstattet. Außerdem wurde festgestellt, dass er sich bei einem großen deutschen Automobilclub mit einem nicht vorhandenen Doktortitel und als Graf hat registrieren lassen.

Auch wenn der Mann den Beamten damit drohte, sich bei "den Alliierten" zu beschweren, wurde sein Phantasie-Diplomatenpass von der Polizei sichergestellt. Der Sachverhalt wird nun der Staatsanwaltschaft vorgelegt. Der Mann durfte anschließend die Polizei-Dienststelle verlassen, weil es laut Polizei keine Hinweise auf eine Selbst- oder Fremdgefährdung gibt.