Landkreis Kissingen will mit anderen Regionalwerk gründen
Autor: Redaktion
LKR Bad Kissingen, Montag, 18. Juli 2022
Um die Energiewende kommt keiner herum. Bei der Bürgermeister-Dienstbesprechung gab's interessante Infos. Warum der Landkreis mit der Windkraft schon gut dasteht.
Im bayernweiten Vergleich wird klar: Was die Windkraft angeht, ist die Region Main-Rhön bereits gut aufgestellt. Denn es gibt offenbar Gebiete im Freistaat, die in Sachen Windkraft noch gar nichts auf dem Zettel stehen haben. Im Regionalentwicklungsplan für die Landkreise Schweinfurt, Haßberge, Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen hingegen ist das Thema Windkraft schon seit August 2014 verankert.
"Wir müssen jetzt konsequent dranbleiben", sagte Landrat Thomas Bold bei der Bürgermeister-Dienstbesprechung im Landratsamt, in der es unter anderem um "Informationen zur Energiewende" ging.
Landkreis darf sich offenbar künftig intensiver einbringen
Für wichtig erachtete er zudem, dass man Konzepte erarbeitet mit dem Ziel, die Wertschöpfung aus regenerativen Energien in der eigenen Region, das heißt auch im Landkreis Bad Kissingen, zu halten. Denn derzeit ist es so, dass der Strom, der hier erzeugt wird, in andere Städte und Regionen abfließt.
Zum einen könnten, laut Bold, Städte und Kommunen künftig eine Steuerfunktion übernehmen und Projekte zur regionalen Nutzung von grünen Energien anstoßen. Aber auch der Landkreis kann sich offenbar künftig intensiver einbringen. "Bislang durften wir über den Energieverbrauch hinaus nicht selbst mitwirken", sagte Bold. Das soll sich, nach seinen Worten, jetzt ändern. Dann wäre die Gründung eines "Regionalwerks, unter Beteiligung des Landkreises", möglich. Den Stadtwerken im Landkreis wolle man deswegen aber keine Konkurrenz machen, sagte Bold.
Bold und Regierungsdirektor Thomas Schoenwald hatten Interessantes aus einer Videoschalte mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium mitgenommen: "Wir sind in der Region 3 weit vorn", sagte Bold. Den Richtwert, den der Freistaat für den Ausbau von Windkraft bis 2027 vorgibt - nämlich 1,1 Prozent der Flächen - habe man in der Region Main-Rhön bereits jetzt erreicht und sei sogar schon nah am bayerischen Zielwert für 2032 dran.
Laut Regierungsdirektor Schoenwald sind in der Region 3 inzwischen schon insgesamt 1,7 Prozent der Fläche für Windkraft ausgewiesen. Das bayerische Ziel für 2032 lautet 1,8 Prozent.
Bei den im Regionalentwicklungsplan Main-Rhön vorgesehenen Windkraft-Arealen handelt es sich um Vorbehalts- und Vorrangflächen. In den Letzteren ist die Nutzung von Windkraft primär geeignet, Vorbehaltsflächen kommen nur unter bestimmten Voraussetzungen in Frage. Ziel muss es laut Schoenwald sein, nun zügig die Vorbehalts- in Vorrangflächen umzuwandeln.