Karlstadt/Bayern: Mädchen (18) rettet Pferd Sirius das Leben - Spendenaktion ein voller Erfolg
Autor: Redaktion
Karlstadt, Freitag, 08. März 2019
Sirius soll eigentlich schon tot sein: Mitte Dezember war er bereits beim Schlachter. Kira, die sich liebevoll um den Schimmel kümmerte, suchte ihn. Der Beginn einer herzzerreißende Geschichte. Mittlerweile hat die Aktion eine beeindruckende Marke geknackt.
Herzzerreißende Rettungsaktion in Unterfranken: Kira (18) rettet Schimmel Sirius vor dem Schlachter: Zwei Jahre lang besuchte Kira Kütt aus Karlstadt das Pferd Sirius in seinem Stall, striegelte es, ging mit ihm spazieren. Mitte Dezember war Sirius dann von einem Tag auf den anderen verschwunden - verkauft an einen Schlachter. Kira gelang es, das Pferd zu finden, zu kaufen und zu retten. Mit einer Crowdfunding-Kampagne bittet sie nun um finanzielle Unterstützung für seinen Unterhalt; mit Hilfe von Tierfreunden hat sie schon fast 2000 Euro gesammelt. "Das sind die Kosten für Boxenmiete, Futter und den Tierarzt für etwa acht Monate", sagt Kira.
Update: Crowdfunding-Aktion für Pferd Sirius erfolgreich
5000-Euro-Marke geknackt: Die Crowdfunding-Aktion von Kira Kütt (18) aus dem unterfränkischen Karlstadt wird ein immer größerer Erfolg. Mittlerweile hat die Aktion die 5000-Euro-Marke hinter sich gelassen. Dies berichtet der Bayerische Rundfunk. Zahlreiche Menschen hätten 20 oder 60 Euro überwiesen, Andere sogar 200, 400 und einen 500-Euro-Betrag, so Kütt gegenüber dem BR.
Kira Kütt will das Konto nun bald schließen. Falls ihr Pferd Sirius doch früher stirbt, als gedacht, werde sie das übrige Geld an einen Gnadenhof für Pferde spenden. Bis dahin werden von dem gesammelten Geld Tierarztbesuche, Stellplätze und Futter bezahlt.
Pferde "bis zu ihrem Tod begleitet"
Mit fünf Jahren schon begann Kira mit dem Reitunterricht. In den vergangenen Jahren hat sich die mittlerweile 18-jährige Abiturientin auch um ältere Pferde gekümmert, die nicht mehr zum Reiten geeignet waren. "Einige davon habe ich bis zu ihrem Tod begleitet", sagt sie. Seit 2016 ging sie regelmäßig mit dem Schimmel Sirius spazieren und kümmerte sich gern um ihn. Als sein Eigentümer im November ankündigte, Sirius demnächst an einen Schlachter zu verkaufen, sagte Kira, sie wolle ihn lieber selbst kaufen. "Er war zwar mager, aber ansonsten gesund." Darauf ging der Eigentümer nicht ein.
Detektivische Online-Suche
Nach Sirius' Verschwinden behauptete der Mann, der Schimmel werde künftig als "Beistellpferd", als Gefährte eines jüngeren Pferds, genutzt. Doch Kira traute der Sache nicht. In mehreren Online-Foren und Webseiten suchte sie nach Sirius und fand ihn tatsächlich in einer nicht unumstrittenen Facebook-Gruppe, in der Schlachter Pferde zur Rettung anbieten. "Freitag Abend habe ich ihn dort gefunden, und am Samstag war ich schon unterwegs zu dem Schlachter in Osterburken zwischen Tauberbischofsheim und Heilbronn."
Freunde stellten einen Pferdeanhänger zur Verfügung, und Kira kaufte Sirius für 500 Euro frei. "Er hat mich sofort erkannt und wollte von dort weg", sagt sie. In den ersten Wochen kam Sirius bei Freunden in Gössenheim unter, mittlerweile steht er in einer Pferdebox in Zellingen. Dort besucht ihn Kira täglich für rund zwei Stunden. "Es gibt viel zu tun. Ausmisten, Futter bereitstellen, Wasser auffüllen, mit ihm spazieren gehen und schmusen."
Keine Prognose für Sirius' Lebenszeit: Unmöglich.
Durch den Stress habe Sirius weiter an Gewicht verloren. "Er war klapperdürr, als ich ihn bekam. Der Tierarzt sagt aber, er sei auf einem guten Weg, wieder zu Kräften zu kommen. Für sein Idealgewicht müsste er rund 200 Kilogramm zunehmen." Der Schimmel wird mit Hafer, Rübenschnitzel und eingeweichten Heukolben aufgepäppelt. Eine Prognose über seine verbleibende Lebenszeit ist nicht möglich. "Sirius ist 26 Jahre alt. Ein Pferd kann bis zu 35 Jahre alt werden", sagt Kira Kütt. Dafür will sie alles tun.