Beim diesjährigen Rakoczy-Fest gibt es eine neue Kaiserin, einen neuen König und einen neuen Fürstbischof. Hinter den Rollen stecken "keine Unbekannten".
Holger Buczynski hat einen rasanten Aufstieg hingelegt. Vom Soldaten zum König. Genauer: Ludwig I., König von Bayern. Den wird er beim Rakoczy-Fest am letzten Wochenende im Juli darstellen. Er löst Edgar Kast in seiner Rolle als eine der sogenannten "historischen Persönlichkeiten" ab. 33 Jahre war der König von Bayern. Die ehemalige Rosenkönigin, Nadja Keller, wird die neue Sisi und Klaus Bollwein wird künftig den Fürstbischof verkörpern.
"Ich sehe es als ehrenvolle Aufgabe", sagt Nadja Keller. Sie wird als Elisabeth, Kaiserin von Österreich, Königin von Ungarn, in ein paar Wochen eines der aufwendigsten Kleider tragen. Die 34-Jährige tritt an die Stelle von Silvia Matthes. Die war fünf Jahre lang "Sisi" - und ist wie Edgar Kast beim gemütlichen Abschlussessen nach dem Rakoczyfest zurückgetreten. "Das war heftig", sagt Bruno Heynen von der Stadtfest-Organisation. Eine Ausschreibung? Ein Casting? Schnell hatte sich die Nachricht über die vakanten Stellen verselbstständigt, und die ersten Bewerbungen kamen beim Fest-Komitee an. Für die Rolle der "Sisi" waren über ein Dutzend Frauen zwischen 18 und 50 Jahren im Rennen - aus ganz Deutschland.
"Wir brauchen Personen, die bühnentauglich sind, sowohl sprachlich als auch visuell. Außerdem müssen sie teamfähig sein", sagt Thomas Lutz vom Organisationsteam. "Ich bin total aufgeregt", sagt Holger Buczynski. Der 42-Jährige habe in seinem Leben nur ein Rakoczy-Fest verpasst. In den letzten Jahren war er als einer der "Winkelser Soldaten" eingespannt. Klaus Bollwein hatte sich schon lange gewünscht, als "richtiger Kissinger" vom "Zaungast" in eine der Rollen zu schlüpfen. Der Theatermann freut sich darauf, in das Wesen seiner Figur des Fürstbischofs Friedrich Carl Graf von Schönborn einzutauchen. Vor ihm hatte den Ingo Kiesel 14 Jahre lang dargestellt.