"Ich trete an, um es besser zu machen"
Autor: Redaktion
Ramsthal, Mittwoch, 26. Februar 2020
Rainer Morper, der Bürgermeisterkandidat des Bürgerblocks, hatte sich eigentlich schon aus der Kommunalpolitik zurückgezogen. Was ihn jetzt dazu motiviert, noch einmal anzutreten.
"In den vergangenen sechs Jahren hat der Spirit etwas gefehlt", sagt Rainer Morper rückblickend zur Ramsthaler Kommunalpolitik. Deswegen tritt der 53-Jährige für den Bürgerblock als einer von drei Kandidaten um das Bürgermeisteramt an. Erfahrung hat er bereits. Vor seinem Rückzug aus dem Gemeinderat 2014 war er sechs Jahre Stellvertreter des damaligen Bürgermeisters Franz Büttner.
Jetzt gebe es eine gewisse Unzufriedenheit im Dorf, dass sich zu wenig getan habe. "Ich trete an, um es besser zu machen", sagt Morper. Mit klaren Schuldzuweisungen hält er sich zurück. "Ob es nur mit dem Bürgermeister zusammenhängt, kann ich nicht behaupten", gibt sich Morper diplomatisch. Nicht gelegen habe es an der Konstellation, dass sein Bürgerblock in der laufenden Amtsperiode zehn der Gemeinderäte stellte und die CSU von Amtsinhaber Alfred Gündling nur zwei.
Jedenfalls habe der Bürgerblock in zentralen Fragen nicht gegen den Bürgermeister gestimmt, sagt Morper. Vieles sei einvernehmlich beschlossen worden. Auch zum Thema Kindergarten seien die Entscheidungen mehrheitlich gefallen. Es habe über die Jahre alles in allem eine gedeihliche Zusammenarbeit geben. Aber Morper misst Gündling an dessen Amtsvorgänger Franz Büttner (Bürgerblock). "Er war bekannt dafür, dass er Sachen gemacht hat, die nicht unbedingt sein mussten." Die hätten dann für mehr Atmosphäre im Dorf gesorgt.
Als Beispiel nennt Morper den terroir-f-Punkt im Weinberg oder den Wohnmobilstellplatz. "Ich will weiter auch solche Akzente setzen", sagt Morper. Dafür prädestiniert fühlt er sich auch durch seine Rolle in der Entwicklungsabteilung bei perma-tec. Dort begleitet er Projekte von der Entwicklung bis zur Umsetzung.
Die Herausforderungen der kommenden Jahre seien groß. "Die Altersstruktur ändert sich und mehr Leute wollen bleiben, wo sie groß geworden sind", findet Morper. Darauf müsse die Gemeinde reagieren und mehr Angebote für ein attraktives Umfeld schaffen. Diesen Wandel möchte er begleiten. Für das Arbeiten daheim brauche es die passende Infrastruktur mit schnellem Internet. Und weil Ehepaare zu zweit arbeiten müssen, benötige es die passenden Betreuungsangebote. Zu schlecht sei Ramsthal über das öffentliche Verkehrsnetz mit der Region vernetzt. Zu selten halte ein Bus in Ramsthal. Nach Oerlenbach müsse man über Bad Kissingen fahren. Da gelte es, den Bedarf zu erkunden. Vielleicht lasse sich das Problem über einen Bürgerbus auf Ebene der Verwaltungsgemeinschaft lösen. Wolfgang Dünnebier
Drei Fragen an Rainer Morper
Statt auf einer Einheitsliste wie 2014 treten dieses Mal Kandidaten gleich auf drei Listen an. Was heißt das für die kommende Zeit in Ramsthal?