Hilfe für Bienen, Schmetterlinge & Co.
Autor: Redaktion
LKR Bad Kissingen, Donnerstag, 17. Februar 2022
Das Artenschutz-Projekt Grüngitter läuft im Landkreis Bad Kissingen seit mehr als drei Jahren. Welche Hürden es dabei gibt und was in Sachen Biodiversität schon erreicht wurde.
Grüngitter ist eine recht abstrakte Worthülse. Setzt man sich aber mit den Zielen dieser bayerischen Naturschutz-Initiative auseinander, wird schnell klar: Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich etwas, das uns alle immer wieder beschäftigt. Denn wer hat sich nicht schon mal Gedanken gemacht, warum es nicht mehr so viele Bienen gibt und kaum noch Schmetterlinge im heimischen Garten kreisen? Oder warum Klatschmohn und Kornblume auf den Äckern lange Zeit nicht mehr vorkamen?
Im Rahmen des bayerischen Grüngitter-Projekts versucht man im Landkreis Bad Kissingen seit 2018, diesem Dahinschwinden von Insekten und Pflanzen etwas entgegensetzen. In der Kommunalpolitik ist der Artenschutz und der Erhalt typischer Lebensräume für Pflanzen und Tiere also inzwischen topaktuell.
18 der 26 Kreis-Kommunen sowie sieben Verbände und der Landkreis selbst haben seit mehr als drei Jahren eine gemeinsame Mission: Sie wollen Arten erhalten und Ökosysteme schützen oder schlicht neu anlegen.
Beginn des Projekts im Oktober 2018
Das vom Freistaat geförderte Grüngitter-Projekt zum Schutz von Bienen, Schmetterlingen und Co. wurde im Landkreis Bad Kissingen im Oktober 2018 gestartet und sollte ursprünglich fünf Jahre, also bis Juni 2023 laufen. Man vereinbarte jedoch erst mal eine dreijährige Probelaufzeit, bis Mitte 2021. Vom Freistaat wurde seinerzeit für den Landkreis ein Fördervolumen von 825 582 Euro genehmigt, verteilt auf 2018 bis 2021. Das Projekt wurde inzwischen bis 2022 verlängert.
Grüngitter-Projekte werden zu 75 Prozent aus dem Bayerischen Naturschutzfonds finanziert. Die restlichen 25 Prozent übernimmt die 2019 gegründete Trägergemeinschaft aus den genannten 18 Kommunen von fünf Allianzen, dem Landkreis Bad Kissingen und sieben regionalen Verbänden. Konkret bedeutet dies, dass der Landkreis vom Freistaat als federführender Träger für 75 Prozent der entstehenden Kosten insgesamt 619 186 Euro an Fördermitteln erhielt.
Schwierige personelle Situation
Auf 734 Quadratkilometern Fläche - das sind etwa zwei Drittel der Landkreisfläche - wurden inzwischen zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Man kaufte und verpachtete zum Beispiel etliche Flurstücke, für die dann Pflegekonzepte entwickelt wurden. Es wurden Streuobst-Bäume gepflanzt, Blühstreifen angelegt, Weinbergsmauern renaturiert und Bruthabitate für Tiere hergerichtet. Auch das Ansäen von Ackerwildkräutern und das Anlegen von Gewässerrandstreifen rückte in den Fokus der beteiligten Kommunen, Verbände und des Kreises.
Doch die zahlreichen Vorhaben in den Kommunen und Allianzen mussten in diesen Jahren, genau wie die Fördermittel, betreut und verwaltet werden. Das habe sich zwischendurch als schwierig erwiesen, weil der Wechsel im Personal sehr groß war, hieß es im jüngsten Wirtschafts- und Umweltausschuss.