Hammelburg: Ausverkauf von Schloss Saaleck
Autor: Redaktion
Hammelburg, Montag, 22. November 2021
Das Hotel Schloss Saaleck wird nie mehr so wie es einmal war. Beim Verkauf des Inventars standen die Menschen teilweise Schlange.
Eine alte Ritterrüstung, geschmiedete Hellebarden und Brustharnische an den Wänden: Mit stimmungsvollem Ambiente begrüßte Schloss Saaleck über Jahrzehnte seine Gäste. Damit ist jetzt Schluss: Der große Inventarverkauf am Wochenende leerte Lagerräume und riss bereits erste Lücken bei der Raumgestaltung.
Drei Tage ging der Flohmarkt. "Am Freitag standen teilweise bis zu 70 Menschen in Zweierreihen Schlange", berichtet eine Mitorganisatorin. Bei den Ersten dabei zu sein, erhöhte die Chancen, sich ein gutes Stück zu sichern. Die Einhaltung der Hygieneregeln bescherte längere Wartezeiten.
Tausende Artikel auf Tischen und Bänken
Tausende Artikel waren auf Tischen und Bänken im ehemaligen Pferdestall aufgereiht. Das Angebot umfassende profane Gastronomieausrüstung, wie Kleiderbügel, Warmhalteplatten oder Besteck. Es gab aber auch jede Menge Geschirr, Gläser und Weinkrüge und Tischdekoration vom Oster- bis zum Weihnachtsschmuck.
"Viele wollen sich ein persönliches Erinnerungsstück sichern", so Gabi Ebert. Sie war viele Jahre Buchhalterin auf der Burg und kassierte die Käufer mit viel Verhandlungsgeschick ab. Manche Gegenstände weckten nostalgische Gefühle bei den Besuchern.
Ära Hupp endet
Von Kerzenleuchtern, die manche Hochzeitsfeier erleuchtet hatten über silberne Tabletts bis hin zu gläsernen Karaffen. Eines der ältesten Stücke war eine Würzburger Bischofschronik aus dem Jahr 1924. Dass nach 31 Jahren die Ära von Betreiber Ewald Hupp endet, stimme viele traurig, so Ebert.
Bedauern herrscht vor allem auch beim nun ausscheidenden Personal, wie eine Mitarbeiterin im Gespräch mit dieser Redaktion nachdenklich bekennt. Sie war als Servicekraft 26 Jahre auf Saaleck dabei und lobt den Teamgeist, der in der Mannschaft auf dem Schloss herrschte.
Eine Seife als Dreingabe
Bei dem Verkauf gab es neben viel Nachdenklichkeit aber auch Galgenhumor, der für ein echtes Einkaufserlebnis sorgte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sonst Speisen auftischten, standen gerne beratend zur Seite. Wer in größerem Stil kaufte, bekam schon mal Rabatt und als Dreingabe eine kleine Seife oder ein Duschgel aus der früheren Zimmerausstattung.