Glaskrug gibt auf dem Kreuzberg Ton an
Autor: Redaktion
Klosterkreuzberg, Freitag, 25. Januar 2019
Am Kreuzberg hat der Glaskrug Einzug gehalten, weil es ohne Pfand schneller geht und die EU mitreden will. Wer aber noch aus einem Tonkrug trinken möchte, kann dies auf Nachfrage weiter tun.
"Kreuz und Krug", dieser Spruch verdichtet wie kein anderer das Wesen des Kreuzbergs. Ort der spirituellen Besinnung und Schauplatz bierseliger Geselligkeit zugleich.
Wer an das Kloster Kreuzberg und damit den höchsten Punkt Frankens denkt, der denkt ein süffiges,
dunkel schimmerndes Klosterbier unweigerlich mit. Und damit auch den Klang, wenn zwei oder mehr Tonkrüge zum geselligen "Prost!" aneinander stoßen.
Alleine, seit Anfang des Jahres klingt das Anstoßen der Krüge anders. Denn am Kloster Kreuzberg hat der Glaskrug Einzug gehalten. Zum Adventsmarkt wurden die ersten Glaskrüge ausgegeben. Und weil alles, was am heiligen Berg der Franken geschieht, sofort das fränkische Gemüt bewegt, sorgt das Krug-Thema für einigen Gesprächsstoff.
Zeitfaktor für Kurzbesucher
Angelika Somaruga ist die wirtschaftliche Leiterin der Klosterbetriebe und verantwortlich für das neue Trinkgefühl. "Es gibt zwei Gründe für die Änderung im Ausschank. Der eine ist die EU-Gesetzgebung, das andere ein Zeitfaktor für viele Kurzbesucher in unserem Kloster", erklärt Somaruga.
Hauptargument dürfte das des Zeitgewinns sein. "Ich war im Sommer selbst öfters am Ausschank gestanden. Und ich habe bemerkt, dass rund die Hälfte der Leute in der Warteschlange nur ihren Bierkrug zurückgeben wollte", sagt Somaruga. Bekanntlich gibt es am Kreuzberg keine Unterteilung in Ausschank und Krug-Rückgabe. "Das geht aufgrund der örtlichen Situation leider auch nicht", erklärt die Geschäftsführerin.
Einfach nur abstellen
Hinzu komme die zunehmende Zahl von Reisegruppen, die mit dem Bus auf den Kreuzberg kommen, aber nur wenig Zeit am Kloster verbringen. "Ihnen wollten wir eine Möglichkeit geben, ihr Bier und ihr Essen zu kaufen, ohne große Zeit mit der Rückgabe verbringen zu müssen", so Somaruga weiter. Denn anders als beim Tonkrug, für den fünf Euro Pfand zu entrichten sind, wird für den Glaskrug kein Pfand erhoben. "Die Kunden werden nur darauf hingewiesen, die gebrauchten Gläser in die Geschirrwägen abzustellen.