"Geschmackvolles" Festival
Autor: Sigismund von Dobschütz
Bad Kissingen, Sonntag, 24. Juli 2022
Die Foodtrucks kamen zum fünften Mal ins Luitpoldbad und brachten viel mehr Kulinarisches als nur Burger mit. Was ist Burgerrito und wieso ist das Eis so schwarz?
Es sei wohl schon das fünfte Mal, dass das vom Fürther Unternehmen Funtastic organisierte Foodtruck-Festival auf seiner Bayern-Tournee wieder mal Station in Bad Kissingen macht, schätzt Veranstaltungsleiter Robert Steinbach. Am Wochenende sorgten 14 kleine und große Trucks aus Bayern, Hessen und sogar aus Bremen im Innenhof des Luitpoldbades von Mittag bis in die Abendstunden bei bestem Sommerwetter für schmackhafte Abwechslung. Bei der Vielzahl unterschiedlicher Angebote war sicher für jeden etwas Passendes dabei - ob Fleischiges oder Vegetarisches, Pfannkuchen oder Gebäck, Yoghurt oder Eis, Fruchtsaft oder Kaffee.
Wer zum ersten Mal auf einem Foodtruck-Festival war, den dürften anfangs vielleicht die vielen amerikanischen Begriffe irritiert haben. Zum Ausprobieren gab es deshalb an jedem Truck eine kleine "Taster Portion" einheitlich zu jeweils vier Euro, während die normale Portionsgröße durchaus das Doppelte gekostet haben kann.
Einfach eingewickelt
Begriffe wie Spare Ribbs, BBQ Wraps, Fish&Chips und Burger kannten wohl alle. Aber was ist ein Burgerrito? "Alles, was in einen Burger kommt, einschließlich der Pommes, wird in einen 30 Zentimeter breiten Wrap-Fladen gewickelt", erklärt es Verkäufer Sobhi Ali Alshikh aus Nürnberg. Diesmal ist Sobhi noch als Angestellter mit dem Truck auf Bayern-Tournee. "Im nächsten Jahr habe ich meinen eigenen Wagen."
Philly Cheese Steaks
Ein "alter Hase" im Foodtruck-Geschäft ist Sedat aus Treuchtlingen (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen), der Jo's Philly Cheese Steaks verkauft. "Wir waren der erste Truck mit Philly Cheese Steaks, der gewerblich in Deutschland unterwegs war." Das war, so meint er sich zu erinnern, im Jahr 2013, "jedenfalls ein Jahr nach dem ersten deutschen Street Food Festival". Das Philly Cheese Steak hat seinen Namen von der US-Stadt Philadelphia, erklärt Sedat. Dort hatte ein Hot-Dog-Verkäufer schon in den 1930er Jahren beschlossen, statt normaler Wurst gegrilltes Rindfleisch in ein Brötchen zu geben.
Wer nach dem Riesenangebot an warmen Leckereien noch Appetit auf Süßes oder Eis hatte, wird beim Wagen "Black Monkey" gestutzt haben. Denn dort bekam man schwarzes Eis. "Es schmeckt nach Vanille", hatte Veranstaltungsleiter Steinbach schon festgestellt.
"Unser Eis ist mit medizinischer Aktivkohle gefärbt", erklärt der Food-Trucker aus Wiesbaden. Schwarzes Eis mag vielleicht neu sein. Doch Akivkohle ist tatsächlich bereits seit 1959 als Lebensmittelfarbstoff zugelassen, ist bei Wikipedia nachzulesen.
Während die Älteren tagsüber im Innenhof des Luitpoldbades unter den Schatten spendenden Großschirmen Schutz suchten, durften sich die Jüngsten in der Hüpfburg austoben oder sich zu Raubkatzen schminken lassen.