"Fastnacht in Franken" soll trotz Corona vor Publikum über die Bühne gehen. Auch die bayerische Politprominenz kommt zur Aufzeichnung nach Veitshöchheim. Doch einiges läuft anders als sonst. Die Aufzeichnung läuft am Freitag, 18. Februar, im Fernsehen.
Aufatmen beim Bayerischen Rundfunk (BR) und Fastnacht-Verband Franken: Einen Tag vor der Aufzeichnung der Kultsendung "Fastnacht in Franken" vor 170 Gästen sind alle Künstlerinnen und Künstler gesund und coronafrei. Doch bis auf die Nilpferddame Amanda müssen alle Teilnehmenden - also auch die BR-Mitarbeitenden und alle Gäste - unmittelbar vor der Aufzeichnung noch einmal einen Schnelltest absolvieren.
"Nur Amanda wird also ganz sicher auf der Bühne stehen", schmunzelt Bauchredner Sebastian Reich, der mit den Akteuren Ines Procter und Volker Heißmann am Dienstag an der Pressekonferenz zur Sendung teilnahm. Warum Amanda keinen Corona-Test braucht, werde aber erst auf der Bühne verraten. Nur so viel: Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der selbst anwesend sein wird, hat vielleicht etwas damit zu tun.
Oberpfälzer Kapelle fehlt die Routine
Der Ministerpräsident kommt nicht allein zur Aufzeichnung. Alle Ministerinnen und Minister seines Kabinetts, die Landtagspräsidentin sowie die Vorsitzenden der im Landtag vertretenen Parteien sind eingeladen und haben größtenteils auch zugesagt, so der Leiter von BR Franken, Tassilo Forchheimer. Und auch aus der Region haben einige Prominente wie der Würzburger Bischof Franz Jung zugesagt. Fehlen wird allerdings der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger - die Freien Wähler werden von Kultusminister Michael Piazolo vertreten.
Mehr ins Gewicht aber dürfte eine andere Absage fallen: Die Altneihauser Feierwehrkapell'n hat ihre Teilnahme in diesem Jahr abgesagt. Reinhard Stummreiter, Trommler der Altneihauser, begründete die Absage mit den Auswirkungen, die die Corona-Pandemie auf die Kapelle gehabt habe. "Wir haben seit nahezu zwei Jahren keine Auftritte gehabt. Wir konnten nichts planen und vor allem nichts vor einem Publikum ausprobieren." Veitshöchheim habe stets ein hohes Niveau, "da sollte das Programm schon passen", sagte der Musiker dieser Redaktion.
Nicht nur Promis im Saal
Rüdiger Baumann, BR-Redakteur der Sendung, bedauert die Absage - er habe aber auch großes Verständnis. Zu ersetzen sei die Feierwehrkapell'n aus der Oberpfalz nicht. Doch man plane eine Überraschung, die "etwas von der Farbe der Altneihauser" in die Sendung bringen soll. Die Franken hätten genug Humor, um auch sich selbst durch den Kakao zu ziehen.
Einige bekannte "Fastnacht-in-Franken"-Akteure hätten zudem ein Singspiel eingeübt, das einen kuriosen Einblick in die Redaktionsstube des "Veitshöchheimer Tagblatts" biete.
Obwohl statt 600 nur 170 geladene Gäste in den Saal dürfen, würden nicht nur Promis dabei sein. Vielmehr habe man großen Wert darauf gelegt, in der Mehrzahl ganz normale Faschingsfans und ehrenamtliche "Fosenöchter" einzuladen, sagt Marco Anderlik, Präsident des Fastnacht-Verbands Franken. Nach den gültigen Corona-Regeln hätte man auch 300 Zuschauerinnen und Zuschauer in den Saal lassen dürfen. Doch im Fasching werde nun einmal gesungen, gelacht und geschunkelt. Dies solle auch in diesem Jahr möglich sein, darum halte man die 1,50 Meter Abstand zwischen unterschiedlichen Hausständen ein - was zur Zahl von 170 Gästen geführt habe.