Erlöserkirche in Bad Kissingen: Handfestes von der Kommandobrücke
Autor: Susanne Will
Bad Kissingen, Sonntag, 20. Oktober 2019
Die evangelische Erlöserkirche in Bad Kissingen ist die einzige evangelisch-lutherische Kirche im Staatsbad Bad Kissingen.
Das Urteil unseres Testers:
Schön, dass diese Kirche so gut besucht ist, die Bänke waren fast voll besetzt. Mit Pfarrerin Christel Mebert steht zum ersten Mal in der Kirchengeschichte Bad Kissingens eine Frau der Gemeinde vor. Schon deshalb könnte es sich lohnen, auch einen Gottesdienst mit ihr zu besuchen. Doch die Vertretung mit Volker Maly war ein Glücksgriff. Maly kommt aus Kiel - es ist sehr wohltuend, seinem fast perfekten Hochdeutsch zu lauschen. Daneben scheint dieser Pfarrer auch nicht zum Lachen in den Keller zu gehen - er besticht durch sein menschliches Auftreten, vor allem dann, wenn mal was nicht klappt. So hatte er während des Gottesdienstes einen kleinen "Hänger" und meinte augenzwinkernd, das solle doch besser einer der Helfer machen, die könnten das ohnehin viel besser als er. Schade, dass er nur zeitweise in Bad Kissingen eingesetzt wird.
Vier Pfarrer kümmern sich um ein sehr großes Gemeindegebiet. Es umfasst 260 Quadratkilometer mit Burkardroth, Bad Bocklet, Nüdlingen, Euerdorf, Bad Kissingen, Oberthulba und Oerlenbach. es reicht von Premich bis Ebenhausen, von Haard bis Hassenbach
Die Bewertung im Einzelnen:
1. Einstieg
Die Kirchengemeinde wird normalerweise von Pfarrerin Christel Mebert geleitet, doch im Sommer ist alles anders. Als Vertretung hält Volker Maly den Gottesdienst. Er wartet bis zum ersten Glockenläuten am Eingang der Kirche und begrüßt jeden per Handschlag. Der Händedruck ist fest, er löst sofort Sympathie aus. Ein grundsympathischer Mensch begrüßt die Gläubigen am Eingang - schöner Einstieg.
2. Musik
Bei diesem Gottesdienst kommt die Musik von hoch oben und ist stimmgewaltig: Die Orgel wird vom Kirchenchor begleitet. Überraschung beim Kyrie eleison: Das wird von einem Solisten gesungen, vereinzelt verbiegen sich die Köpfe der Kirchgänger, versuchen sie doch so, das Gesicht zur Stimme auf der Empore zu erhaschen. Schade: Kaum einer der Gläubigen singt mit. Ein bisschen mehr Mut beim Singen wäre schön.
3. Lesungen