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Dieselspur hielt rund 40 Feuerwehrler in Atem


Autor: Redaktion

Fuchsstadt, Montag, 31. Mai 2021

In Fuchsstadt heulte am Montagvormittag die Sirene, nachdem ein undichter Geländewagen die Ortsdurchfahrt unsicher gemacht hatte. Wie ein Wachmann der Bundeswehr Schlimmeres verhinderte.
Etliche Straßenmeter mussten Feuerwehrleute am Montagmorgen von einer Dieselspur befreien.  Foto: Wolfgang Dünnebier


Ganze Arbeit leisteten Wachsoldaten der Bundeswehr am Montagvormittag. Ihnen war bei der Kontrolle an der Einfahrt zur Saaleck-Kaserne aufgefallen, dass ein Geländewagen vom Typ Wolf Flüssigkeit verlor. Sie zögerten nicht lange und verständigten die Bundeswehr-Feuerwehr, schildert Hauptmann Jan Volkmann auf Nachfrage rückblickend die Ereignisse.

Die Prüfung ergab, dass es sich bei der Flüssigkeit um Diesel handelte, berichtet der Pressesprecher des Ausbildungszentrums Infanterie weiter. Das Bundeswehrfahrzeug, das die Spur auf dem Asphalt hinterlassen hatte, wurde sofort aus dem Verkehr gezogen.

Vorher 20 Kilometer zurück gelegt

Weil der Wagen zuvor aus einer zivilen Werkstatt im Großraum Oberthulba abgeholt worden war, befürchteten die Verantwortlichen Schlimmeres, nämlich weitere Verunreinigungen auf der von dort zurückgelegten Strecke mit immerhin 20 Kilometern Länge. Wegen der zu erwartenden Verkehrsgefährdung löste die Feuerwehr Fuchsstadt über die Sirene Alarm aus.

Zum Glück bewahrheitete sich diese Sorge nicht: Beim Abfahren der Strecke zeigte sich, dass auf der Autobahn zwischen den Anschlussstellen Oberthulba und Hammelburg und auf der Bundesstraße nach Fuchsstadt keine Dieselspuren zurückgeblieben waren.

Anders im Ort selbst. Dort waren vor allem Kurven und die Einmündungen der Kissinger- und Schweinfurter Straße betroffen. In weiteren Verlauf von Kreis- und Staatsstraße Richtung Lager sowie der Rommelstraße im Lager sorgten die schmierigen Hinterlassenschaften für eine Verkehrsgefährdung vor allem von Motorrädern.

"In dieser Länge selten"

"Ölspuren in dieser Länge sind selten", begründete Hubert Koch von der Polizeiinspektion Hammelburg das Ausmaß der Alarmierung. Gerade um die Gefährdung von Motorradfahrern auszuschließen, brachten Feuerwehrleute Ölbindemittel auf den betroffenen Fahrbahnabschnitten aus. Mit der Aufstellung von Warnschildern und Warnhütchen machten sie zudem auf die drohende Gefahr aufmerksam. Anschließend kehrten je 15 Feuerwehrleute aus Hammelburg und Fuchsstadt, drei aus Pfaffenhausen und acht von der Bundeswehr-Feuerwehr mit ihren Besen, was das Zeug hielt.

Auch Kreisbrandmeister Oliver Lukaschewitsch machte sich ein Bild von den Arbeiten. Sie brachten die Männer bei gleißendem Sonnenschein in ihren Monturen ganz schön zum Schwitzen. "Diese Einsätze gehören nicht zu den beliebtesten", weiß er. Es werde immer schwieriger, dafür die erforderlichen Einsatzkräfte loszueisen, zumal aktuell Urlaubszeit sei und sich etliche der Ehrenamtlichen im Homeoffice befänden.

100 Kilogramm Bindemittel

Die Menge des eingesetzten Bindemittels zeigte, wie mühsam das Unterfangen war. Allein für Fuchsstadt geht der Kreisbrandmeister von rund 100 Kilogramm Bindemittel aus, die mit Schaufel und Besen auf vielen Straßenmetern einzusammeln waren.

"Die Feuerwehren haben ganz Arbeit geleistet", lobt Hubert Koch die konzertierte Aktion für die Verkehrssicherheit. Gut sei auch, dass der Verursacher der Verschmutzung so schnell gefunden werden konnte. Abgerechnet wird der Einsatz nun nach Arbeitsstunden der Einsatzkräfte. Unter ihnen hatte als Erklärung für Zwischenfall schnell kursiert, dass das betreffende Bundeswehr-Fahrzeug die Werkstatt wohl mit einem unzureichend befestigten Dieselschlauch verlassen haben könnte.

Eine unmittelbare Bestätigung gibt es von dort nicht. Die Ursache für den technischen Defekt werde noch untersucht, heißt es. Zurückhaltend äußert sich außerdem auch der Pressesprecher des Ausbildungszentrums Infanterie in Hammelburg: "Wir prüfen gemeinsam mit der Werkstatt die Verantwortlichkeit", lässt er wissen. Und er lobt gleichzeitig die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten. Dank raschen Handels habe es keine Unfälle gegeben, und die Natur sei auch ohne Schäden davon gekommen.