Der Bahnhof wird barrierefrei
Autor: Redaktion
Schweinfurt, Dienstag, 17. Mai 2016
Die Arbeiten laufen schon, und jetzt war Spatenstich für den knapp drei Jahre dauernden Umbau.
Eine lange gehegter Wunsch geht in Erfüllung: Der Schweinfurter Hauptbahnhof wird barrierefrei umgebaut und modernisiert. In drei Jahren sollen die Arbeiten beendet sein. Die Bahn investiert 11,5 Millionen Euro. Jetzt wurde die Umbauaktion mit einem symbolischen Spatenstich begonnen.
"Es freut uns sehr, dass ein weiterer Bahnhof barrierefrei wird", sagte Günther Pichler, Regionalbereichsleiter der Deutschen Bahn Station & Service AG.
Täglich würden ab 2018 rund 6000 Fahrgäste von der Barrierefreiheit profitieren. Für dieses Ziel seien in den letzten fünf Jahren fast neun Millionen Euro in Unterfranken investiert worden. Nun sei die kreisfreie Stadt Schweinfurt an der Reihe. Kernstück des Umbaus sind drei Aufzüge, mit denen mobilitätseingeschränkte Reisende die Bahnsteige zu den Gleisen 2/3, 5/6 und 7/8 aus der Bahnsteigunterführung barrierefrei erreichen.
Via Unterführung - mit neuen Boden- und Wandfließen verschönert - gelangen die Kunden zusätzlich über neue Treppen auf die Bahnsteige. Diese werden auf einer Länge von 210 Meter neu gebaut, ebenso die Bahnsteigdächer.
Die "Beschallungsanlage" wird erneuert, ebenso das Wegeleitsystem und die Bahnsteigausstattung. Um die Orientierung für Blinde und sehbehinderte Menschen zu erleichtern, erhalten die Bahnsteige und Zugänge ein taktiles Blindenleitsystem. Zusätzlich wird der Bahnhofsvorplatz angepasst, und am Parkplatz westlich des Empfangsgebäudes eine Beleuchtungsanlage installiert. Laut Pichler wird der Bahnhof in drei Bauabschnitten barrierefrei gemacht und modernisiert: Im ersten Abschnitt dieses Jahr der Bahnsteig 2/3 inklusive Bahnsteigdach und Aufzug, im kommenden Jahr dasselbe am Bahnsteig 5/6 plus Treppenanlage und Unterführung, und 2018 ist im gleichen Baumodus der letzte Bahnsteig 7/8 an der Reihe.Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministeriums, Dorothee Bär, dankte "den lieben Steuerzahlern" für die Investition in den Schweinfurter Hauptbahnhof und freute sich schon jetzt auf den Tag, wenn in zwei Jahren und neun Monaten das Eröffnungsbändchen durchgeschnitten wird. Auch ältere Menschen wollten weiter mobil bleiben. Das wisse sie, die aus einem "Wahlkreis mit hoher Rollatorendichte" komme.
Oberbürgermeister Sebastian Remelé dachte bei seinem Grußwort noch vor dem Steuerzahler "an meine Schweinfurter Mitbürger als Hauptprofiteure" eines barrierefreien und modernisierten Bahnhofs. Dies sei nunmehr sein dritter Spatenstich innerhalb von 24 Stunden, und am Nachmittag würden die Häuser des früheren US-Wohngebiets Yorktown Village verlost. Das sei für ihn der Beweis: "Schweinfurt konvertiert sich, nicht nur auf US-Areal, sondern die Stadt wird insgesamt moderner und schöner." Die Planungsarbeiten für den Bahnhofumbau haben zwei Jahre gedauert. Im Februar 2014 hatten Mitarbeiter der Bahn erste Entwürfe im Stadtrat vorgestellt. Stadtrat wie Verwaltung waren seinerzeit ganz angetan, weil der Umbau der Gleise und Bahnsteige nicht so lange dauern sollte wie ursprünglich befürchtet.