Schweinfurt hat die Agentur "Argo-Konzerte" vergrault, Bad Kissingen hat sofort zugegriffen: Am Sonntag, 22. Juni, gastiert Bryan Adams nicht in Schweinfurt, sondern im Luitpoldpark. "Das Konzert passt zu unserer Ausrichtung, uns modern, offen und zeitgemäß zu zeigen", freute sich Kurdirektor Frank Oette am Donnerstag bei der Bekanntgabe.

Und Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) stimmte in den Jubel ein: "Einmal im Jahr vertragen wir so einen richtigen Kracher."

Einigung innerhalb einer Woche
Unverhofft kommt oft: Am Donnerstag vergangener Woche ging die Argo-Anfrage in Bad Kissingen ein. Genau eine Woche später präsentierten Oette und Blankenburg gestern stolz das Ergebnis, am Freitag um 9 Uhr beginnt bereits der Vorverkauf.

"Wir haben parallel in mehreren Orten angefragt, aber es war schnell klar, dass hier der beste Platz ist", sagt Peter Pracht, Geschäftsführer der Argo-Konzerte GmbH. "Die Stadt entwickelt sich wunderbar", betont Pracht und berichtet, dass er bislang eine Hemmschwelle gehabt habe, mit Rock-Konzerten nach Bad Kissingen zu gehen - wegen der "Klassik-Lastigkeit". Nun aber ist Pracht vom Platz am Saale-Mäander begeistert und geht fest davon aus, dass 10.000 bis 12.000 Fans zu dem Open Air im Juni kommen werden.

Bad Kissingen hat damit innerhalb einer Woche zwei Weltstars zu Gast: Am 29. Juni gastiert David Garrett beim Kissinger Sommer. Bereits 2013 hätten deutlich mehr Karten für Garrett verkauft werden können. Wieso nicht auch ihn mal unter freiem Himmel präsentieren? "Ich würde mich freuen, wenn wir Garrett mal richtig draußen auf der Bühne hätten, aber das ist im jetzigen Vertrags- und Vorverkaufsstand unmöglich", betont Blankenburg. Schließlich werde der Kissinger Sommer sehr viel langfristiger geplant.

Schweinfurt hielt Argo hin
Auch Argo-Geschäftsführer Pracht könnte sich eine Kombination aus Klassik und Rock vorstellen, allerdings nicht mit einer Woche Wartezeit, sondern kurz hintereinander. Wenn Bryan Adams ein Erfolg wird, kämen etliche Künstler für Bad Kissingen in Betracht: Sting, Neil Young oder Tom Petty etwa. "Das Angebot muss natürlich zum Standort passen."

Ursprünglich wurde Bryan Adams gezielt für Schweinfurt gebucht, berichtet Peter Pracht. Aber: "Wir sind bis letzten Donnerstag von der Stadt Schweinfurt hingehalten worden." Hauptproblem sei eine Termin-Überschneidung gewesen: Ausgerechnet parallel zum Konzert wäre das Volksfest gewesen, auf einen neuen Standort konnten sich Agentur und Stadt dann nicht einigen. Mehr will Pracht zu dem Thema nicht sagen, die Sache sei abgehakt.

Lediglich drei Konzerte gibt Bryan Adams, der laut Argo demnächst von London nach Berlin umzieht, in Deutschland: am 15. Juni im Schlosspark Tüssling, am 20. Juni in Schloss Salem und eben zwei Tage später im Luitpoldpark. "Bad Kissingen ist der Nabel der Adams-Tournee", sagt Carolin Hilzinger von Argo mit Blick auf die Landkarte.

Keine direkten Überschneidungen
Für Bad Kissingen passe der Termin perfekt, verweist Blankenburg auf den Terminkalender: An dem Sonntagabend sei kein Kissinger Sommer-Konzert, die Zelt-Theater-Woche werde unterm Tag abgebaut und die Offraodmesse "Abenteuer Allrad" endet. "Das befruchtet sich gegenseitig, da wird vielleicht der ein oder andere Besucher noch länger bleiben", hofft Blankenburg.

Der Vorverkauf für das Open Air am 22. Juni beginnt am Freitag,6. Dezember, um 9 Uhr. Karten gibt es unter anderem in der Geschäftsstelle der Saale-Zeitung in der Theresienstraße 21 in Bad Kissingen.