Bolds Schlüssel zum Erfolg
Autor: Redaktion
Bad Kissingen, Donnerstag, 27. Februar 2020
Der Landkreis hat etliche Projekte am Start. Kein Wunder, dass Landrat Thomas Bold (CSU) große Lust hat weiter zu machen. Seine vierte Amtszeit wäre dennoch ein Novum.
Landrat Thomas Bold hat schon etliche Varianten in Sachen Mitbewerber und Wahlergebnis durchexerziert. Zum ersten Mal trat er 2002 gegen vier weitere Kandidaten an - und wurde mit 62 Prozent von der Mehrheit der Bürger auf Anhieb gewählt. 2008 war der Wahlkampf gegen zwei Mitbewerber dann etwas hitziger. Mit rund 53 Prozent der Wählerstimmen ging Bold deutlich geschwächt in seine zweite Amtszeit. Sechs Jahre später war dies jedoch Schnee von gestern, als der Kreischef dann alleine antrat und am Ende satte 92 Prozent der Wählerstimmen einheimste.
Handeln statt reden
Bei der Wahl 2020 treten Manuela Rottmann (B'90/Die Grünen) und Thomas Menz (SPD) gegen ihn an. Nimmt man Mitbewerber nach drei Amtsperioden eher gelassen? "Zur Demokratie gehört der Wettbewerb dazu", sagt Bold. Die Bürger hätten so eben die Chance, zwischen mehreren Personen zu wählen. An seinen beiden Mitbewerbern schätze er, dass man sich im persönlichen Umgang miteinander fair begegne.
Landrat Thomas Bold ginge, würde er im März 2020 wiedergewählt, dann in die vierte Amtszeit - ein Novum im Landkreis Bad Kissingen, denn das schaffte bislang kein Kreischef vor ihm. Mit 59 Jahren sei es für ihn, wie er sagt, keine Frage wieder anzutreten. "Man kann nicht immer nur mit anderen darüber reden, dass die Menschen heutzutage nun mal bis 67 arbeiten müssen, wenn man es dann selbst nicht tut."
Hobbys und Herzensthemen
Dass man als Landrat viel beeinflussen und gestalten kann, mache für ihn den Reiz dieses Amtes aus. Allerdings sei dies nur zusammen mit anderen möglich. Das Miteinander, beispielsweise in Verbänden und Vereinen, im Kreistag und in der eigenen Verwaltung, sieht er als den "Schlüssel zum Erfolg" an. Die Fähigkeit, Menschen für ein gemeinsames Ziel zu begeistern, zählt deshalb für ihn, zusammen mit Kompetenz und Zuverlässigkeit, zu den wichtigsten Eigenschaften, die ein Landrat haben muss.
Als Bold 2002 zum ersten Mal zur Wahl antrat, hatte er beteuert, dass er als Landrat kein Workaholic werden wolle. Ganz "clean" sei er diesbezüglich, nach 18 Amtsjahren, freilich nicht mehr, gesteht er und lacht. "Mein Amt fordert nun mal den vollen Einsatz. Das fällt mir nicht schwer, aber es ist schon so, dass man zeitlich vereinnahmt wird." Für die einstigen Hobbys, wie zum Beispiel das Sportschießen, bleibe kaum noch Zeit. "Aber ich klopfe nach wie vor leidenschaftlich gern einen Schafkopf."
Was in den vergangenen sechs Jahren die bedeutendsten Themen waren, weiß Bold nur schwer zu umreißen. Die Erweiterung der Musikakademie im Kloster Altstadt zum Beispiel habe ihm sehr am Herzen gelegen. Nun habe man eine stimmige Nachnutzung für das Kloster gefunden - und das kurz bevor im Sommer 2020 das 40. Jubiläum dieser ersten Landesakademie ihrer Art, die es in Deutschland damals gab, gefeiert wird. Die Teilerneuerung und Sanierung des Berghauses Rhön sei wichtig gewesen, weil dieser Gasthof ein "Schlüsselprojekt für den Tourismus in der Rhön" ist.
Liquidität im Auge behalten
Aber auch das neue Naturerlebniszentrum am Klaushof in Bad Kissingen, mit der Zweigstelle in Hammelburg, ist für Bold ein "Leuchtturmprojekt in der Umweltbildung". Und dann wären da noch das neue BBZ in Münnerstadt, die Fortentwicklung des Zentrums für Telemedizin in Bad Kissingen und die neue, länderübergreifende Rhön GmbH mit Sitz in Oberbach.