Bischofsheimer radeln nach Manduel
Autor: Marion Eckert
Bischofsheim an der Rhön, Freitag, 16. August 2019
Zwei Bischofsheimer machten sich auf den 1300 Kilometer langen Weg zum Partnerschaftstreffen in der südfranzösischen Stadt. Dafür brauchte es eine gute Vorbereitung.
1300 Kilometer in zehn Tagen - mit dem Fahrrad von Bischofsheim nach Manduel in Südfrankreich. Da haben sich Rolf Ehmig und Stephan Zimmermann etwas vorgenommen. Diese Woche haben sie sich nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg gemacht. Jeweils gut 15 Kilogramm Gepäck am Fahrrad, beste Laune als Grundausstattung und Zuversicht, dass alles gut gehen werde, so habe sie sich winkend und lachend verabschiedet.
Diesmal mit Gepäck am Fahrrad
Die Idee, in diesem Jahr mit dem Rad und Gepäck nach Manduel, Bischofsheims Partnerstadt in Südfrankreich, zu fahren, hatte Stephan Zimmermann schon, als klar war, dass über das Komitee für Europäische Kontakte in diesem Jahr wieder eine Reise in die französische Partnerstadt Bischofsheims stattfinden wird. Doch erst vor zwei Monaten wurde es wirklich konkret. Spontan kam Zimmermann mit Rolf Ehmig ins Gespräch, und es brauchte keine lange Überredungskunst, da stand der gemeinsame Trip fest.
Während es für Rolf Ehmig die erste Tour per Fahrrad nach Südfrankreich ist, war Stephan Zimmermann schon einmal vor einigen Jahren mit dem Rad in Manduel. Damals allerdings mit Rennrad und Begleitfahrzeug. "Ich wollte die Tour noch einmal machen, aber diesmal mit Gepäcktransport am Fahrrad selbst", erzählte er. Dass nahezu zeitgleich ein Bus nach Manduel fährt und damit die Möglichkeit zum unkomplizierten Rücktransport bestand, war für Stephan Zimmermann Grund genug in die konkrete Planung einzusteigen.
Die Strecke führt die beiden Radler von Bischofsheim zunächst am Main entlang in Richtung Neckar und dann nach Karlsruhe. Je nach Fitness, Gesundheitszustand und Wetter werden sie dann entscheiden, ob sie die Strecke über Lyon nehmen oder die landschaftliche reizvollere Strecke durch die Schweiz über Basel und Genf. "Erstmal sehen wie fit wir uns fühlen."
Minimalistisch unterwegs
Minimalistisch sind die beiden unterwegs, aber technisch hochwertig ausgestattet, mit sogenannten Gravel-Bikes, mit denen sie sowohl normale Straßen auch unbefestigte Wege befahren können. Auf klassische Packtaschen am Bikerahmen haben sie verzichtet. Stattdessen setzen sie auf ein modernes Packsystem aus kleineren speziellen Taschen, die am Lenker, Rahmen und Sattel angebracht werden. Gut 25 Kilogramm wiegt das zusammen mit den 15 Kilogramm Gepäck. Mit dabei sind ein Zelt, Schlafsack und Isomatte, Wechselkleidung, Hygieneartikel und eine kleine Werkstatt für Notreparaturen mit Schläuchen, Schaltzug, Schaltauge und Kettenschlössern.
Keine Übernachtungen gebucht
Übernachtet wird vorzugsweise im Zelt auf einem Campingplatz. "Eine Dusche alle paar Tage sollte schon drin sein", lacht Rolf Ehmig. Wenn es aber mal nicht anders möglich sei, werden sie auch ohne auskommen. "Wir können bei Bauern fragen, ob wir auf einer Wiese zelten dürfen", ergänzte Zimmermann die Überlegungen. Geplant oder gebucht haben sie keine Übernachtungen, da wollen sie sich unterwegs überraschen lassen, wo sie unterkommen werden. Das Zelt haben sie auf die Fahrräder aufgeteilt, einer hat die Plane, der andere das Gestänge und die Heringe. "Ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis haben wir schon", lachten sie.
Auch Proviant haben sie nicht viel dabei. "Wir können jeden Tag einkehren oder uns im Supermarkt Baguette und was dazu holen." Auch auf Campingplätzen gebe es sicherlich genügend Möglichkeiten sich Tag für Tag einzudecken.