Applaus für zwei Kreisverkehre
Autor: Redaktion
Langendorf, Dienstag, 28. März 2017
Die Diskussion über die Neugestaltung der Autobahnabfahrt verlief harmonisch. Frühestens 2018, so das Staatliche Bauamt, könne mit dem Bau begonnen werden.
So versöhnt hat man Langendorfer aller Couleur in Verkehrsfragen selten gesehen. Fast alle 90 Zuhörer bei der Bürgerversammlung im Vereinsheim applaudierten sogar, nachdem die Neugestaltung der Autobahnausfahrt Hammelburg durchgesprochen war. Dort sollen nun nach einer guten Entwicklung bei den Grundstücksverhandlungen sogar zwei Kreisverkehre entstehen.
Matthias Wacker präsentierte zu den grundsätzlichen Überlegungen des Staatlichen Bauamtes bereits eine Skizze. Mit einem Baubeginn rechnet er frühestens 2018, weil das Gelände noch nicht auf seltene Tiere und Pflanzen kartiert ist.
Den Durchbruch in der Meinungsbildung ermöglicht eine neue Verkehrsführung. Die Kreisstraße 37 soll dabei zur Anbindung an den westlichen Kreisel auf der Trasse der früheren Kreisstraße geführt werden. (wir berichteten).
Zehn teilweise schwere Unfälle
Den Handlungsbedarf bei der Entschärfung der Einmündungsbereiche untermauerte Wacker mit einer Unfallstatistik für die Jahre 2009 bis 2011. Alleine in dieser Zeit gab es bei den Autobahnauffahrten zehn zum Teil schwere Unfälle. Der starke Verkehr strapaziert die Geduld der Autofahrer. Laut einer Verkehrszählung sind auf der Bundesstraße in beiden Richtungen täglich je 10 000 Autos unterwegs. Der größte Druck herrscht aus der Kreisstraße von Langendorf kommend auf die Bundessstraße mit 1000 Fahrzeugen am Tag, und von der Bundesstraße auf die Autobahn in Richtung Würzburg (2800 Fahrzeuge).Zustimmung erntet die Kreisellösung auch, weil die Kreisstraße damit weiter vom Ort weg rückt. Anfahrende Lastwagen würden auf der starken Steigung bisher besonders lautstark anfahren. Eine Entlastung biete die neue Lösung für die Heerstraße, weil durch den dann verbesserten Verkehrsfluss viele wohl nicht mehr durch die Unterführung in der Wülfershäuser Straße auf die Bundesstraße gelangen wollen. Offen ließ Matthias Wacker, was mit dem Damm geschieht, auf dem bisher die Kreisstraße läuft.
Auf jeden Fall gewinne man bei dessen Wegfall 7000 Quadratmeter Fläche, von denen möglicherweise auch der Sportverein profitieren könne, meinte ein Diskussionsteilnehmer ergänzend.
Mahnung zu Sparsamkeit
"Macht doch erst mal langsam", riet ein Redner bei der Bürgerversammlung in Langendorf zu den in der Großgemeinde angepeilten Ausgaben. So etwa für das Haus der Vereine in Elfershausen und das Dorfgemeinschaftshaus in Engenthal sowie ein neues Gerätehaus in Elfershausen. Sorgen bereitet das künftige Wegbrechen von Gewerbesteuereinnahmen durch den Abzug von Schaeffler. Rund die Hälfte dieser Einnahmen gehen verloren, räumte Bürgermeister Karlheinz Kickuth ein. 2016 hatte die Gemeinde knapp 1,9 Millionen Euro Gewerbesteuer eingenommen, von denen laut Erläuterung der Verwaltung aber nur höchstens bis zu 20 Prozent in der Gemeinde blieben. Kickuth rechnet mit Ersatz auf dem Firmengelände. Ein Unternehmen der Stahlbaubranche zeige Interesse. Erforderlich sei aber ein Entgegenkommen von Schaeffler bei der Nachnutzung. Anfang April fährt Kickuth zur Abklärung von Förderung zum Wirtschaftsministerium.Vor Anliegerbeiträgen fürchten sich die Anwohner von Saale-, Hänner- und Wirtsstraße. Dort haben sich die Kanäle als marode herausgestellt. Wann sie ausgetauscht werden, ist noch offen. Bei der Bürgerversammlung kam der Wunsch auf, keine Anliegerbeiträge für die Straßenerneuerung zu verlangen. Dazu gebe es eine allgemeine Empfehlung von Innenminister Joachim Herrmann. Kickuth sieht bei der Umsetzung Probleme. Kommunen würden Gefahr laufen, den Gleichheitsgrundsatz gegenüber allen zu verletzten, die bisher Ausbaubeiträge bezahlt haben. Man könne sich schon überlegen, die Beiträge auszusetzen, müsse aber den Zeitpunkt genau abwägen. Wolfgang Dünnebier