Am Salinenblick in Bad Kissingen: Forderung nach Tempo 30
Autor: Redaktion
Bad Kissingen, Sonntag, 21. Juni 2020
Wer mit dem Auto auf der Straße In der Au unterwegs ist, muss 50 fahren. Sinneszeit-Geschäftsführerin Patricia Purkert fordert eine weitere Geschwindigkeitsbeschränkung.
Etliche Autofahrer, die in der Au mit ihren Pkw stadtauswärts fahren, hätten am Salinenblick, statt der erlaubten 50, gut 80 Stundenkilometer drauf, sagt Patricia Purkert. Die Geschäftsführerin des vor gut einem Jahr eröffneten ganzheitlichen Seminar-, Event- und Gesundeitszentrums Sinneszeit kritisiert, dass so mancher Verkehrsteilnehmer wenig Rücksicht auf Spaziergänger, Radfahrer und Tiere auf der Fahrbahn nimmt. Sie hat die Thematik bereits mehrfach bei der Stadt Bad Kissingen vorgetragen - ohne Erfolg, wie sie sagt.
Projekt Tiny Houses
Damit, dass das Verkehrsaufkommen auf der Ausfallstraße morgens, wenn die Menschen zur Arbeit fahren, und nachmittags, wenn sie auf dem Nachhauseweg sind, größer ist als zu anderen Tageszeiten, müsse man leben, sagt Purkert. Die "Raser" unter den Verkehrsteilnehmern könne man aber sogar im Inneren der Sinneszeit hören, weiß sie auch von ihren Kursleitern. "Sie stören die Ruhe, die man beispielsweise morgens in einer Yoga-Stunde braucht."
Jogger und Wanderer unterwegs
Purkert fragt sich, wie das dann weitergehen soll, wenn sie, wie geplant, Tiny Houses auf dem Gelände am Salinenblick aufstellen wird. Ihr Konzept zu diesem Projekt hatte sie bereits vor einiger Zeit bei der Stadt ins Gespräch gebracht. Die Stadt hatte ihr daraufhin angetragen, in den Plänen zu berücksichtigen, dass die Tiny Houses jederzeit wieder abgebaut werden könnten, beispielsweise wenn es in der Au Hochwasser gibt, sagt die Geschäftsführerin. Vor wenigen Tagen hat sie die Bauvoranfrage im Rathaus abgegeben.
Ihre Pläne für das Areal mit den Mikro-Apartments sind schon weit gediehen. Sie habe schon einen Schreiner an der Hand, der die Häuschen bauen würde, natürlich barrierefrei, denn langfristig könnten auf dem Areal, ihren Vorstellungen nach, Jung und Alt zusammen leben, so die 34-Jährige. Es gebe auch bereits etliche Interessenten aus dem Raum Würzburg, die sich gern in Tiny Houses ansiedeln würden, sagt Purkert. Spannend findet sie, dass darunter auch eine Kindergärtnerin ist, die gerne in Bad Kissingen einen weiteren Waldkindergarten ansiedeln würde.
"In den Tiny Houses leben also auch Familien. Kinder kann man dann ja gar nicht ohne Aufsicht rauslassen", kommt Purkert auf die Gefahrensituation vor ihrer Haustüre zurück. "Aktuell wäre das jedenfalls viel zu gefährlich."
Dabei denkt die Geschäftsführerin aber auch an Tiere und Fußgänger. Denn an der nahe am Wald gelegenen Straße würden in der Dämmerung Rehe und Füchse kreuzen. Tagsüber seien dort oft Radfahrer unterwegs. Zudem gehen viele Spaziergänger und Jogger vom Parkplatz am Salinenblick aus über die Straße, um den Wanderweg in den Wald zu nehmen, hat die Geschäftsführerin beobachtet.
Katzen überfahren
Was Purkert besonders schmerzt: Drei ihrer sieben Katzen, die sie aus dem Tierheim Wannigsmühle geholt hatte, weil sie in der Au natürliche Lebensbedingungen haben, wurden in den vergangenen zwei Monaten auf der Straße überfahren. Der letzte Vorfall liegt erst ein paar Tage zurück, erzählt sie. Sie sei mit dem Auto gegen 14 Uhr aus der Stadt zurückgekommen und habe erneut eine ihrer Katzen tot auf der Fahrbahn liegen sehen. "Das hat mich sehr wütend gemacht, denn das kann doch nicht so weitergehen."