Mit ihnen gehen rund 70 Jahre Berufserfahrung.
Es sind nicht nur die Nachrichten, die eine Tageszeitung prägen, es sind natürlich auch die Redakteure, die die Nachrichten täglich ihrer Leserschaft näher bringen, Dinge erläutern und Fakten aufarbeiten. Zwei dieser prägenden Kollegen verlassen nun die Saale-Zeitung.
In einer Feierstunde wurden Redaktionsleiter Paul Ziegler und Redakteur Thomas Ahnert verabschiedet. "Zwei Charakterköpfe verlassen die Saale-Zeitung", meinte Walter Schweinsberg, Sprecher der Geschäftsführung der Mediengruppe Oberfranken, zu diesem Anlass. Über Jahrzehnte hätten beide das lokale Geschehen im Landkreis begleitet, den Lesern die Welt um sie herum an den Frühstückstisch oder heute aufs Tablet und Smartphone geliefert.
Stützen der Zeitung
Schweinsberg bezeichnete Paul Ziegler und Thomas Ahnert als "langjährige Stützen der Saale-Zeitung". Er könne aus ganzem Herzen sagen, dass es eine gute Zusammenarbeit gewesen ist, auch in Zeiten des Umbruchs. Paul Ziegler hätte er als Redaktionsleiter erlebt, der konstruktiv und mit positiv-kritischer Offenheit gewirkt habe. "Sie waren ein positiver Begleiter im Unternehmen", betonte Schweinsberg. Alexander Subat, Geschäftsführer der Kissinger Verlagsgesellschaft (KVG), meinte: "Es war eine schöne, wunderbare Zusammenarbeit". Für Paul Ziegler habe immer der Blick nach vorne gezählt.
Ein gutes Team
"Es war nicht immer leicht", meinte Paul Ziegler zurückblickend, eindenk schwieriger Entscheidungen im Jahr 2010, als beim Wechsel zur Mediengruppe Oberfranken ein umfassender Umbau der Kissinger Verlagsgesellschaft von statten ging. "Doch wir haben die Aufgaben gut gemeistert." Das lag, so Paul Ziegler, vor allem an allen Kollegen, den alten wie den neuen, und der guten Zusammenarbeit, die im Laufe der Jahre gewachsen ist: "Der menschliche Faktor hat gepasst." Die Kolleginnen und Kollegen der Saale-Zeitung seien heute ein gutes Team, das den Aufgaben - auch den zukünftigen - gewachsen ist. "Was wir machen, hat Qualität und Relevanz, dank des Engagements der Kollegen."
Institution in Sachen Kultur
Walter Schweinsberg nannte Thomas Ahnert eine " Institution in Sachen Kultur", sogar in der gesamten Mediengruppe. Ahnert habe die Gabe, Rezensionen so zu schreiben, dass sie von Normalsterblichen verstanden werden. Und es seien Rezensionen, über die diskutiert wird. In seiner Funktion als Betriebsratsvorsitzender habe er Thomas Ahnert als Mann mit Verhandlungsgeschick und großem Einsatz kennengelernt, der sich für die Belange der Kollegen eingesetzt habe. Das bestätigte ihm auch Alexander Subat: Thomas Ahnert habe manchmal "genervt" - im positiven Sinne, sagte der KVG-Geschäftsführer. Thomas Ahnert betonte, er gehe nun mit Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand. Er sei am 1. Oktober 1985 zur Saale-Zeitung gekommen und seitdem zweimal drei Tage krank gewesen. Die Arbeit habe ihm immer Spaß gemacht. Sein Dank ging an die Kollegen, und sein Appell an sie: "Ich bitte Euch, mutig zu bleiben ... und locker."
Die nächsten Pläne
Froh zeigte sich Alexander Subat, dass beide der Saale-Zeitung im Ruhestand nahe stehen werden. Paul Ziegler, der am 1. Oktober 1988 als Redakteur zur Saale-Zeitung kam und nun in die Freistellungsphase der Altersteilzeit wechselt, wird an den Vorbereitungen für die Veranstaltungen "170 Jahre Saale-Zeitung" mitwirken, unter anderem als Kurator für eine Ausstellung "Die Zeitung" im Deutschordensschloss Münnerstadt. Thomas Ahnert wird weiterhin für die Saale-Zeitung von Kulturereignissen berichten.