Ab Januar gibt's in der Rhön zwei Ranger mehr
Autor: Redaktion
Bad Neustadt an der Saale, Mittwoch, 16. Oktober 2019
Bei der Mitgliederversammlung des Vereins Naturpark und Biosphärenreservat Rhön standen eine erfreuliche Nachricht und zwei negative Entwicklungen im Blickpunkt.
Die Arbeit des Vereins Naturpark und Biosphärenreservat Rhön ist höchst vielseitig. Das wurde bei der Mitgliederversammlung wieder einmal deutlich. Nachdem Geschäftsführer Klaus Spitzl einen kurzen Einblick in die verschiedensten Aktivitäten und den 1,6 Millionen-Euro-Etat des vergangenen Jahres gab, rückten aktuelle Themen und Probleme in den Mittelpunkt.
Eine Diskussion entzündete sich an einer zunächst erfreulichen Nachricht. So informierte Spitzl, dass dank entsprechender Mittel aus dem Umweltministerium zum 1. Januar zwei Naturpark-Ranger für zunächst zwei Jahre eingestellt würden. Mit den beiden Rangern vom Biosphärenreservat verdoppele sich damit die Zahl. Da die Verträge der neuen Mitarbeiter noch nicht unterschieben seien, wolle er aber noch keine Namen nennen.
Überwachung bleibt schwierig
In der Versammlung sah man diese Entwicklung als durchaus positiven Anfang. Zwei neue Ranger seien aber zu wenig, wurde gleich mehrfach festgestellt. Auch mit dann vier Rangern sei es schwierig, die Besucherströme auf einer Fläche, die so groß wie das Saarland ist, zu überwachen. Gerade die Aufgabe der Besucherbetreuung werde immer schwieriger. Die Rhön werde inzwischen an schönen Wochenenden "geradezu überrannt".
Schärfere Strafen gefordert
Damit nehmen die Verstöße gegen Vorschriften zu, die gerade in Naturschutzgebieten den Schutz von Tieren und Pflanzen regeln. Wohnmobile würden wild in der Landschaft parken, beschwerte sich zum Beispiel Enno Piening. Wenn man die Leute auf ihr Fehlverhalten hinweise, "müsse man sich dumm anmachen lassen", forderte der Vizepräsident des Bayerischen Jagdverbands ein schärferes Vorgehen gegen Störer und mehr Kompetenzen für die Ranger.
Der Wildland-Gebietsbetreuer für das Naturschutzgebiet Lange Rhön, Torsten Kirchner, bestätigte, dass die Störungen durch Wohnmobilisten, Schneeschuhgänger, Skitourengeher oder E-Bike-Fahrer stark zugenommen hätten. Früher hätten es nur fitte Radfahrer in die hohe Rhön geschafft, heute könne jeder zu jeder Zeit mit einem E-Bike die Steigungen meistern.
Landrat Thomas Habermann als derzeitiger Vorsitzender des Naturparkvereins zeigte sich zurückhaltend, was schärfere Repressionen wie Anzeigen oder Bußgelder betrifft. Das Problem mit Störern gebe es seit dem ersten Tag. Hier müsse jeder Fall einzeln betrachtet werden. Aufgabe der Ranger sei es, die Besucher zu überzeugen, wie man sich vernünftig benimmt, dabei sollen sie die Gäste nicht verprellen.
Er wurde dabei von Bertram Eitel unterstützt. Auch der Leiter des Bereichs Umwelt an der Regierung von Unterfranken wies darauf hin, dass es Aufgabe der Ranger sei, Störern zu vermitteln, was sie da zerstören und sie "ohne hoheitliche Maßnahmen" zu überzeugen. Einig war man sich aber darin, dass irgendwann auch "Schluss sein muss, wenn einer es einfach nicht kapieren will", wie es Oberthulbas Bürgermeister Gotthard Schlereth ausdrückte.