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Nüdlingens Brunnenanlage macht Sorgen


Autor: Arthur Stollberger

Nüdlingen, Dienstag, 17. Januar 2017

Bei der Sitzung des Nüdlinger Gemeinderats wurde über den notwendigen Sonnenschutz für das Rathaus beraten. Ein weiteres Thema war der Dorfbrunnen.
Beim Nüdlinger Fläär spielten viele Kinder im Wasser des Dorfbrunnens und waren begeistert . Foto: Arthur Stollberger


Mit einer umfangreichen Tagesordnung begann der Nüdlinger Gemeinderat seine erste Sitzung im neuen Jahr.
Einiges Kopfzerbrechen bereitet den Räten die defekte Brunnenanlage auf dem Saint-Marcel-Platz. Für die Springbrunnenanlage würde jedes Jahr mehr Wasser verbraucht. Waren es 2012 noch 76 Kubikmeter, so betrug der Verbrauch im vergangenen Jahr schon mehr als 900 Kubikmeter. Dennoch waren die Räte mit zwölf Nein-Stimmen bei einer Ja-Stimme klar dagegen, jetzt einer technische Machbarkeitsstudie zum Preis von 7500 Euro zuzustimmen. Andere Lösungen, wie zum Beispiel ein Reparaturversuch, wurden angesprochen.

Der Dorfbrunnen sei bei Festen auf dem Saint-Marcel-Platz störend, wurde oft ins Feld geführt. Ohne ihn könnten viel mehr Biertischgarnituren aufgestellt werden. Ein anderer Vorschlag, der früher zu hören war: wenn der Brunnen "platt gemacht" würde, könnte der Saint-Marcel-Platz auch als Parkplatz genutzt werden. Diesen Argumenten stehen jedoch Eindrücke aus dem letztjährigen Fläär-Fest gegenüber. Wer beobachtet hat, wie Kinder bei der großen Sommerhitze im Dorfbrunnen begeistert plantschten, wird kaum für ein "Plattmachen" zu gewinnen sein.

Durch einen Mitarbeiter des Architekturbüros Perleth (Schweinfurt) wurden die Räte über Vorschläge für die "Verschattung" des Rathauses informiert. Wie bereits berichtet, wird vor allem im Bereich des neuen Gebäudeteils durch die Sonneneinstrahlung bei den großen Fensterflächen die Hitze im Sommer unerträglich. Abhilfe tut not, die Kosten werden jedoch die in den Haushalt eingestellt Summe von 60.000 Euro beträchtlich übersteigen.


Denkmalbehörde redet mit

Alle Maßnahmen müssen mit der Unteren Denkmalbehörde und dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt werden. Die durchzuführenden Arbeiten, wie beispielsweise das Anbringen von abwaschbaren Markisen am "Neubau" und der Austausch der Gläser am "Altbau", wurden erläutert und mit dem Gemeinderat diskutiert. Eine energetische Bewertung soll zusätzlich erstellt werden. Am Ende beschloss der Gemeinderat bei einer Gegenstimme die Ausschreibung für die Verschattung des Rathauses durch das Architekturbüro Perleth.

Mit einem Änderungsantrag von Theodor Hein (Bürgerblock) im Hinblick auf eine Formulierung in der kurzgefassten Ortschronik hatten sich die Räte später zu befassen. Theodor Hein hatte sich in seinem Antrag gegen folgenden Passus gewandt: "Die beiden Weltkriege richteten große Schäden in der Gemeinde an". Dieser sollte ersatzlos gestrichen werden. Anders als in Steinach habe es in Nüdlingen keine Sach- oder Gebäudeschäden gegeben, begründete Theodor Hein seinen Antrag. Für den ersten Beschluss, den Satz aus der Homepage zu streichen, gab es eine Mehrheit von acht Ja-Stimmen bei sechs Nein-Stimmen. Anders sahen es die Räte bei der Tafel mit der Gemeindechronik, die vor dem Sitzungssaal angebracht ist. Hier würde eine Herausnahme des Satzes, bzw. das Überkleben, nicht so einfach zu machen sein. Die Abstimmung war eindeutig: nur drei Räte waren für die Streichung, elf waren dagegen.

Einstimmig angenommen wurde der Änderungsantrag, der die Regelung der Gemeinde über die Auszeichnungen für besondere Leistungen im Bereich des Sports betrifft. Künftig sollen Ehrengaben an die Stelle von Medaillen treten. Im Übrigen stimmten die Räte dem Wunsch von Bürgermeister Harald Hofmann zu, dass die Sportlerehrung auf einen Zeitpunkt im ersten Halbjahr vorverlegt wird.

Mit Interesse wurden die Regelungen des Kommunalen Wohnraumförderungsprogramms (KommWFP) zur Kenntnis genommen. Der Freistaat Bayern unterstütze die Gemeinden bei der Schaffung von angemessenem und bezahlbarem Wohnraum. Die geförderten Wohnungen sollen an einkommensschwache Haushalte vermietet werden. Gefördert werden darf jedoch nur an Standorten mit einem erheblichen Bedarf an Mietwohnraum. In den letzten Jahren habe man feststellen können, dass in Nüdlingen und Haard kaum freie Wohnungen zur Verfügung ständen, günstige schon gar nicht.Es gebe also Bedarf.


Zusätzlicher Wohnraum

Die Gemeinde zielt darauf ab, in den Anwesen Wurmerich 55 (in Nüdlingen) und Burgstraße 5 (in Haard) im Zuge des "KommWFP" Wohnraum zu schaffen. Hier könnten sechs bis acht Wohneinheiten entstehen. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die notwendigen Schritte in die Wege zu leiten.