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Nüdlingen hat ein gutes Polster


Autor: Sigismund von Dobschütz

Nüdlingen, Mittwoch, 18. April 2018

Die Gemeinde Nüdlingen hat keine Schulden und sogar noch Rücklagen in Höhe von 5,3 Millionen Euro.
Die Position "Geräte und Ausstattung" in Nüdlingens Haushalt  stieg von 40 000 auf 150 000 Euro, da der Austausch aller Wasser- und Stromzähler in den Haushalten geplant ist. Symbolfoto: Bernd Thissen, dpa


Nur wenige Änderungswünsche hatten die Nüdlinger Gemeinderäte zum vorgelegten Haushaltsentwurf 2018, der ihnen von Bürgermeister Harald Hofmann und Kämmerin Melanie Katzenberger zur Beratung vorgelegt wurde. Nach deren Einarbeitung soll der mit einem Verwaltungshaushalt von knapp 10,3 Millionen Euro und einem Vermögenshaushalt von etwa 2,2 Millionen Euro ausgeglichene Haushaltsplan in der kommenden Sitzung am 8. Mai verabschiedet werden. Die Gemeinde ist auch 2018 weiterhin schuldenfrei und verfügt sogar über Rücklagen in Höhe von knapp 5,3 Millionen Euro.

Die vier größten Brocken bei den Einnahmen des zum Vorjahr um 308 000 Euro auf 10,3 Millionen gestiegenen Verwaltungshaushalts sind wie immer die Gebühreneinnahmen mit etwa 3,7 Millionen (37 Prozent), der Einkommenssteueranteil mit 1,9 Millionen (19 Prozent), die Schlüsselzuweisungen des Landkreises mit knapp 1,4 Millionen Euro (14 Prozent) sowie die Gewerbesteuereinnahmen mit 820 000 Euro (acht Prozent). Die Einnahmen aus Mieten und Pachten sind um 65 000 Euro auf 112 000 gesunken, da die Flüchtlingsunterkünfte entfallen.

Auf der Ausgabenseite des Verwaltungshaushalts stehen die Personalausgaben mit fast 2,1 Millionen Euro (20 Prozent) an erster Stelle, gefolgt von Strombezug und Netzkosten der Gemeindewerke mit knapp 2,0 Millionen (19 Prozent) sowie der Kreisumlage mit 1,5 (14 Prozent) und Zuweisungen mit einer Millionen Euro (zehn Prozent). Die Position "Geräte und Ausstattung" stieg von 40 000 auf 150 000 Euro, da der Austausch aller Wasser- und Stromzähler in den Haushalten geplant ist. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt wurde nach Änderung jetzt auf 651 000 Euro festgelegt.



Der mit 2,2 Millionen Euro angesetzte Vermögenshaushalt berücksichtigt die geplanten Investitionen und Maßnahmen, die teilweise durch Zuschüsse oder andere Einnahmen anteilig gedeckt sind. So sind für die Anschaffung von zwei Feuerwehrfahrzeugen die ersten 200 000 Euro eingestellt, weitere Mittel sind für 2019 vorgesehen. Für die Sanierung der Schlossberg-Schule stehen 100 000 Euro im Plan, weitere 12 000 für die Ausstattung der Klassenzimmer mit Laptops, Beamern und Ähnlichem, entsprechend dem Medienkonzept an bayerischen Schulen.

Die ersten 500 000 Euro stehen anteilig für die beiden Wohnanlagen am Wurmerich und in der Burgstraße zur Verfügung, die nach den Richtlinien des kommunalen Wohnraum- Förderungsprogramm errichtet und zu 30 Prozent gefördert werden. Die dort entstehenden Wohnungen sind an einkommensschwache Haushalte zu vermieten.

Knapp 250 000 Euro sind für die Sanierung der Kanalisation vorgesehen, wobei 110 000 für Planungen (Ortsausfahrt Richtung Bad Kissingen) und 140 000 Euro für bereits durchgeführte Maßnahmen gedacht sind. Insgesamt 140 000 Euro sind für den im Gemeinderat beschlossenen Kauf bebauter und unbebauter Grundstücke eingeplant.
Als Einnahmen sind auch 290 000 Euro an Erschließungs- und Straßenausbaubeiträgen aufgenommen. "Wir handeln nach momentan gültiger Rechtsgrundlage", wies Bürgermeister Harald Hofmann den Gemeinderat darauf hin, dass die Landesregierung zwar mehrfach bekundet habe, die anteilige Zahlung von Straßenausbaubeiträgen durch Anwohner abschaffen zu wollen, eine verbindliche Regierungsentscheidung aber noch aussteht.

Zur Finanzierung sollen den Rücklagen fast 660 000 Euro entnommen werden. "Damit sind wir aber auch in der Lage, alle im Gemeinderat beschlossenen Investitionen vorzunehmen", erklärte der Bürgermeister. War durch Haushaltsüberschüsse im Vorjahr die Summe der Rücklagen zum Jahreswechsel um mehr als 750 000 Euro auf über 5,9 Millionen Euro angestiegen, errechnet Kämmerin Melanie Katzenberger nach Abzug der geplanten Entnahme zum Ende des Haushaltsjahres 2018 deshalb eine Rücklage von 5,3 Millionen.