Nüdlingen: Ärger um Naturfriedhof
Autor: Charlotte Wittnebel-Schmitz
Nüdlingen, Montag, 11. April 2022
Eigentlich sollen Trauernde Bestattungsplätze am Nüdlinger Naturfriedhof nicht mit Kränzen, Kerzen oder Sonstigem schmücken. Ein paar Leute halten sich nicht dran, die Gemeinde tat nichts - das weckt Unmut in der Bevölkerung.
Beim Spaziergang durch den Nüdlinger Naturfriedhof findet man Ruhe, einen wunderschönen Wald - und einige Erinnerungsstücke, die Friedhofsbesucher zurückgelassen haben. Mit dem Verbleib dieser Dinge im Wald sind nicht alle einverstanden.
Um den Baum ist eine schwarzes Tüllband gewickelt. An ihm hängt eine Schiefertafel, auf der zu lesen ist: "Manchmal bist du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken und immer in unserem Herzen." Daneben ein Bild, darunter ein Name und ein Monat. An anderen Bäumen hängen verwelkte Blumen, persönliche Notizen und von Kinderhand gebastelte Foto- und Basteleien in Form einer Blume. Das Problem: Laut Friedhofssatzung dürfte das alles nicht hier sein.
"Der gewachsene, weitgehend naturbelassene Friedhof darf in seinem Erscheinungsbild nicht gestört und verändert werden. Es ist daher untersagt, den Bestattungsplatz zu bearbeiten, zu schmücken oder in sonstiger Form zu verändern." So steht es in Paragraf 8. Grabmäler, Gedenksteine und sonstige bauliche Anlagen, Kränze, Blumenschalen, Grabschmuck, Erinnerungsstücke oder sonstige Beigaben, Kerzen, Lampen oder Anpflanzungen - alles nicht erlaubt.
Dass sich manche Trauernde nicht daran halten und die Gemeinde bisher nicht darauf geachtet hat, ob die Satzung eingehalten wird, ärgert einzelne Bürgerinnen und Bürger, die gerne dort spazieren gehen.
Bürgerinnen und Bürger ärgern sich
Eine Bürgerin aus Nüdlingen, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will, sagt: "Manche kommen zur Beisetzung und waren dann nicht mehr gesehen." Die Kränze blieben ein halbes Jahr und länger liegen, obwohl die gar nicht erlaubt seien. Es fehle ein Müllbehältnis, wo man die verblühten Kränze oder die Plastikteile entsorgen könne. "Im Wald bleibt Müll und verwelkte Blumen liegen. Ich habe das bei der Gemeinde angesprochen."
Das falle nicht nur ihr auf, sondern sie höre das oft von Mitbürgern. Sie sei eben diejenige, die den Mund aufmache.
Klaus Beck (Bürgerblock) brachte das das Anliegen der Bürgerin im Gemeinderat vor. Er wies auch auf die Gefahr hin, die durch entzündete Kerzen entstehe. "Wenn da ein Windzug kommt, bei dem ganzen Laub - das ist nicht ungefährlich."