Nüdlingen 2033: Das wünschen sich die Menschen
Autor: Charlotte Wittnebel-Schmitz
Nüdlingen, Donnerstag, 09. Dezember 2021
Um den Ort fit für die Zukunft zu machen, hat die Nüdlinger Verwaltung ein Entwicklungskonzept bei einem Schweinfurter Büro in Auftrag gegeben. Die Nüdlinger Bürger äußerten zahlreiche Verbesserungsvorschläge für ihren Ort. Die Planungen für das Projekt stehen noch ganz am Anfang.
Es wird in Zukunft weniger Menschen geben, die in Nüdlingen leben. Und: Die Bewohner Nüdlingens werden im Durchschnitt älter sein als jetzt. Das ist die Prognose für das Jahr 2033. Dies könne nur durch Zuwanderung oder mehr Babys kompensiert werden. Geschieht dies nicht, drohen leerstehende Häuser und Wohnungen. Sollten in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren keine passenden Strategien entwickelt werden und geplante Veränderungen nicht umgesetzt werden, so zeichnet sich für den Ortskern und die Neubaugebiete der 70er Jahre in Zukunft eine "substanzgefährdende Situation" ab.
Diese Prognose gaben die Städteplanerinnen Christiane Wichmann und Leonie Kuhn vom Architektur- und Ingenieurbüro Perleth aus Schweinfurt im Rahmen einer Auftaktveranstaltung zum ISEK. "ISEK", das ist die Abkürzung für die etwas sperrige Bezeichnung "Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept". Oder wie es Joachim Perleth vom Architektur- und Ingenieurbüro beschreibt: "Vorplanen, um nicht hinterher zu stolpern und reagieren zu müssen."
Der Wandel in der Bevölkerung, in der Wirtschaft, bei der Digitalisierung und beim Klima betrifft auch Nüdlingen. Die Gemeinde ist auf staatliche Förderung angewiesen, um diesen Wandel mitgehen zu können. "Den erforderlichen Umbauprozess kann die Gemeinde aus eigener Kraft und ohne hinreichende Förderung von außen nicht meistern", macht Städteplanerin Christiane Wichmann ergänzend deutlich.
Das Projekt wird vom Staat gefördert
Von der Städtebauförderung des Bundes und der Länder gibt es finanzielle Hilfe für das Projekt. Im Juni kam der Förderbescheid der Regierung von Unterfranken, Nüdlingen beim ISEK zu fördern. Im Juli beauftragte die Verwaltung das Architektur- und Ingenieurbüro. Dieses trug bis jetzt erste Grunddaten zusammen.
Ende November gab es eine Auftaktveranstaltung, die das Ziel hatte, die Menschen über das ISEK-Projekt und dessen Prozess zu informieren und mit Bürgerinnen und Bürgern Ideen und Visionen für die Zukunft Nüdlingens zu entwickeln. Es galt 2G plus für die Anwesenden, deshalb wurde die Veranstaltung für die Bürger, die nicht teilnahmen, aufgezeichnet und auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht.
Auftaktveranstaltung
Die Anwesenden schrieben auf Plakate, die an Stellwänden in der Schlossberghalle hingen, was ihnen in Nüdlingen besonders gut gefällt und was ihnen fehlt. Themen waren: "Gebauter Raum", "Lokale Ökonomie", "Freizeit, Kultur und Tourismus", "Dorfgemeinschaft und Daseinsvorsorge", "Verkehr" und "Ökologie". Im März sei eine weitere große Bürgerbeteiligung geplant, ein "Marktplatz der Ideen", kündigte Wichmann an.
Die Gemeinde hat zwei Vertiefungskonzepte beim Büro in Auftrag gegeben: Den Saint-Marcel-Platz und den Bereich beim Gasthaus Stern sollen die Planer genauer analysieren, um Entwicklungsmöglichkeiten für einen gesellschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt im Ort zu prüfen.Auch der Verkehr im Ort soll einer vertieften Analyse unterworfen werden.