Druckartikel: Neue Wasserrohre und Gasleitungen in Hausen

Neue Wasserrohre und Gasleitungen in Hausen


Autor: Thomas Mäuser

Hausen bei Bad Kissingen, Mittwoch, 07. August 2013

Die Rhön-Maintal-Gruppe tauscht in einigen Straken im Bad Kissinger Stadtteil Hausen alte Gussrohre gegen Kunstoffrohre aus. Die Stadtwerke Bad Kissingen haben sich mit der Verlegung neuer Gasleitungen angeschlossen.
In Teilen von Hausen wechselt die Rhön-Maintal-Gruppe die Wasserrohre aus.  Fotos:Thomas Mäuser


Erst war der Postweg auf gesamter Länge Großbaustelle, dann der Untere Teil des Rodwegs an der Reihe. Nun wird der Kreuzweg aufgerissen. Der Grund: Die Rhön-Maintal-Gruppe (RGM) verlegt neue Wasserleitungen.
Die alten Wasserrohre kamen Anfang der 1970er Jahre unter die Erde, als diese Hausener Siedlung entstand. Verlegt wurden Leitungen aus "duktilem Guss", das heißt aus Gusseisen, das dank dem Zusatz von Kugelgraphit bessere mechanische Eigenschaften aufweist als

herkömmliches Gusseisen.

Rohrbrüche häuften sich

Allerdings stammen die in besagter Siedlung verlegten Rohre "aus der Pionierzeit des duktilen Gusses", so Peter Hayduk, Bauleiter und stellvertretender Betriebsleiter der Rhön-Maintal-Gruppe. In der gesamten Siedlung, besonders aber im Post- und im Kreuzweg häuften sich die Rohrbrüche. Deswegen hat die RMG diese beiden Straßen zuerst in Angriff genommen. Verlegt wurden und werden nun Leitungen aus Kunststoff.
Die anderen Straßen wie Steigerwald-, Rhön- und Spessartstraße werden folgen. Priorität hat allerdings der Rodweg. "Die Straßen stehen auf der Liste, aber es gibt noch keinen Termin", sagt Hayduk. Die Planungen für die Sanierungsarbeiten laufen jeweils im Herbst.

Noch vier Wochen

Fest steht dagegen, wie lange die Arbeiten im relativ viel befahrenen und auch vom Stadtbus genutzten Kreuzweg noch dauern. Peter Hayduk spricht von etwa vier Wochen. Der Postweg dagegen wird dieser Tage bereits wieder asphaltiert.
Zwar bringt die Baumaßnahme Probleme für den Verkehr mit sich, nicht jedoch für den Geldbeutel der Anlieger - zumindest nicht unmittelbar. Die Kosten des Rohr-Tausches werden auf die Wasserpreis umgelegt, so der stellvertretende Betriebsleiter der RMG: "Wir haben ein jährliches Budget für Reparaturarbeiten, es kommen keine Rechnungen ins Haus."

Hausanschlüsse kosten

Es sei denn, ein Anlieger wünscht den Ersatz seines Hausansschlusses. Denn die RMG übernimmt die Kosten nur bis zur Grundstücksgrenze. Dahinter wird der Anlieger zur Kasse gebeten. Zwingen kann die RMG die Hausbesitzer zur Überholung ihrer Anschlüsse allerdings nicht.
Die neuen Wasserrohre verlegen die Mitarbeiter der Rhön-Maintal-Gruppe selbst. Alle restlichen Arbeiten hat die RMG ausgeschrieben und als zwei getrennte Maßnahmen vergeben.
Die Tatsache, dass die RMG die Straßen aufreißen muss, nutzen die Stadtwerke Bad Kissingen zur Erweiterung ihres Gasnetzes, so Hans-Joachim Mäutner von den Stadtwerken. Zwar gebe es derzeit weder Anfragen aus dem Post- noch aus dem Kreuzweg. Sollte sich doch einmal ein Hausbesitzer zum Anschluss an das Gasnetz entschließen, können die Grundstücke angeschlossen werden, ohne die Straßen erneut aufreißen zu müssen.
Inzwischen koordinieren zahlreiche Versorger ihre Baumaßnahmen, zeigen sich gegenseitig an, was sie vorhaben. So müssen Straßen nicht in kurzen Zeitabständen mehrmals aufgerissen werden. Eine Koordination, die laut Hans-Joachim Mäutner Geld und Ärger spart.

Geschichte Der Zweckverband Rhön-Maintal-Gruppe RMG wurde 1936 gegründet. Er sollte die unzulänglichen Versorgungsverhältnisse im Bereich der heutigen Landkreise Bad Kissingen, Schweinfurt und Rhön-Grabfeld verbessern. Ausgangspunkt waren ergiebige Quellen am Fuße des Kreuzbergs, deren Wasser in einer eigenen Leitung bis hinunter in die Räume Werneck, Sulzheim und Gochsheim geführt wurde und wird.

Expansion Anfangs wurden 35 Ortschaften mit 27 000 Einwohnern mit Wasser beliefert. heute sind es 76 Gemeindeteile mit nahezu 90 000 Einwohnern, darunter der Landkreis Schweinfurt. Im Laufe der Jahre wurden neue Wassergewinnungsgebiete erschlossen. Das verbandseigene Netz wurde ausgebaut, Hochbehälter und Pumpwerke wurden errichtet. Geschäfts- und Betriebsleitung der RMG haben ihren Sitz in Poppenhausen im Landkreis Schweinfurt.

Versorgungsgebiet Von der RMG werden im Landkreis Bad Kissingen unter anderem Burkardroth, Bad Bocklet und Oerlenbach jeweils mit Gemeindeteilen versorgt. Doch auch Teile Bad Kissingens erhalten das Wasser von der Rhön-Maintal-Gruppe. Es sind dies die Stadtteile Kleinbrach, Hausen, Winkels und Reiterswiesen, Der Rest der Großen Kreisstadt wird von den Stadtwerken mit Wasser versorgt.

Aufgeteilt Diese Teilung Bad Kissingens hat historische Gründe. Die heutigen Stadtteile haben sich in noch selbstständigen Zeiten für die Versorgung durch die RMG entschlossen. Deswegen ist nach der Gebietsreform Bad Kissingen Mitglied des Zweckverbandes geworden. Bestrebungen, sämtliche Stadtteile durch die Stadtwerke zu versorgen, gibt es nicht. Nach Aussage der Stadtwerke Bad Kissingen hat sich das jetzige System bewährt, es gebe keine wirtschaftlichen Notwendigkeiten, daran etwas zu ändern.