Nur sechs Monate hat es vom Abriss des alten Lauterer Kindergartens bis zur Fertigstellung der neuen Kindertagesstätte gedauert. Unterschiedliche Werkstätten gehören nun zum Konzept.
Die "Piazza" ist Mittelpunkt der neuen Kindertagesstätte St. Martin in Lauter. Sie ist das Zentrum, in dem man sich treffen kann, sagt Ines Ratz, die Leiterin der Kindertagesstätte. Mit dieser Vorgabe war Architekt Klaus Markard ans Werk gegangen.
"Piazza" kommt aus dem Italienischen und heißt Marktplatz. Dementsprechend finden hier nicht nur Aktivitäten statt, sondern sie ist auch die Erschließungsfläche zu den umliegenden Gruppenräumen. Um das lichtdurchflutete Areal sind drei Aktionsräume mit Nebenraum und kleine Abstellräume angeordnet. Zudem sind Krippenbereiche für Kinder unter drei Jahre mit einem Schlafraum, Spielbad mit Toiletten, Dusche, Waschbecken und Wickelkommode vorhanden. Es gibt einen Bewegungsgymnastikraum mit Abstellraum und Ausgabeküche.
Beheizt wird das Gebäude mit einer Pelletheizung über Fußbodenheizflächen. Für gute Raumluft soll laut Markard eine Abluftanlage sorgen. Die Abluft wiederum wird von einer Luft-Wasser-Wärmepumpe genutzt, die so gewonnene Energie einem Pufferspeicher zugeführt.
Mit dem neuen Gebäude könne das spielerische Lernen optimiert werden, ergänzt Ines Ratz. In den unterschiedlichen Werkstätten - von der Theaterwerkstatt, über das Atelier bis zur Bau- und Forscherwerkstatt - stünden den Mädchen und Jungen zahlreiche Möglichkeiten offen, kreativ zu werden. "Bei uns können die Kinder ständig auf Entdeckungsreise gehen und immer etwas Neues erkunden", sagt die Kindergartenleiterin.
Ab Februar 2013 sind in dem Gebäude 50 Kinder untergebracht, davon sieben Schulkinder, die in den Ferien betreut werden. Krippenplätze gebe es für zwölf Kinder. Für die Betreuung sind in Lauter sechs Mitarbeiter zuständig.
Im Gemeinderat wurde seit 2008/2009 diskutiert, wohin der künftige Weg der Kindergärten gehen soll. Dies machte Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) bei der Einweihung deutlich. Er bezeichnete es als guten Weg, dass die fünf Kindergärten des Marktes in Kindertagesstätten umgerüstet wurden. "So bleiben die Dörfer auch für jüngere Menschen attraktiv", erklärte er.
Es sei, so Bug weiter, die richtige Entscheidung gewesen, den alten Kindergarten in Lauter abzureißen und an gleicher Stelle einen neuen zu errichten. Nicht nur habe man so den Energieverbrauch optimieren können, auch habe man die Vorstellungen von Kindergartenpersonal und Gemeinderat auf diese Weise gut realisieren können.
Die Abbrucharbeiten hatten am 19. März begonnen, bereits am 29. März folgte die Herstellung der Bodenplatte. Ab dem 23. April wurden die vorgefertigten Wände aufgestellt, so dass am 4. Mai Richtfest gefeiert werden konnte. Nachdem auch die Innenarbeiten schnell erledigt waren, folgte der Einzug in den Neubau am 10. September. Zwischenzeitlich waren Kinder und Betreuer in der Stralsbacher Schule untergebracht.
"Nach nur sechs Monaten durften wir einziehen", zeigte sich bei der offiziellen Einweihungsfeier Manuela Scheuplein-Hartmann erfreut. Sie ist die Vorsitzende des Kindergartenvereins Lauter und ergänzt: "Die Firmen arbeiteten Hand in Hand zusammen, um dies zu ermöglichen. Auch das Personal der Kindertagesstätte hat kräftig mitgeholfen."